„Grazer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft“ – Versionsunterschied

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Datei:Höllentalbahn (Niederösterreich) Triebwagen 1 in Hirschwang.jpg|Der Triebwagen 1 der [[Höllentalbahn (Niederösterreich)|Höllentalbahn]] wurde 1926 gebaut und zählte zu den größten Schmalspurfahrzeugen in Bosnischer Spurweite
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Datei:Florianerbahn Motorwagen EM1.jpg|Triebwagen EM1 der [[Lokalbahn Ebelsberg–St. Florian|Florianerbahn]], von Graz gebaut
Datei:Florianerbahn Motorwagen EM1.jpg|Triebwagen EM1 der [[Lokalbahn Ebelsberg–St. Florian|Florianerbahn]], von Graz gebaut
Datei:Florianerbahn Beiwagen EP3 Innenausstattung.jpg|Innenraum des Florianerbahn-Beiwagens EP3.
Datei:Florianerbahn Beiwagen EP3 Innenausstattung.jpg|Innenraum des [[Lokalbahn Ebelsberg–St. Florian|Florianerbahn]]-Beiwagens EP3.
Datei:SKGLB Mondsee - Kaiserwaggon 1.jpg|Hofsalonwagen der [[Salzkammergut-Lokalbahn]], gebaut in Graz 1908
Datei:SKGLB Mondsee - Kaiserwaggon 1.jpg|Hofsalonwagen der [[Salzkammergut-Lokalbahn]], gebaut in Graz 1908
Datei:Sender Bisamberg Dieselgeneratoren.jpg|Dieselmotor des [[Sender Bisamberg|Senders Bisamberg]] von 1933
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Datei:GM5 FJ-Platz Liebstattsonntag.jpg|Der Gmundner Triebwagen 5 wurde 1911 gebaut.
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Datei:Strab Graz TW68-RZ.jpg|Triebwagen 68 der Grazer Straßenbahn, gebaut in Graz.
Datei:Strab Graz TW68-RZ.jpg|Triebwagen 68 der Grazer Straßenbahn, gebaut in Graz.
Datei:JHM-1965-0512 - Vienne (Wien) tramway WLB.jpg|Die Triebwagen der Reihe 220 der [[Wiener Lokalbahnen]] lieferte Graz 1927, die elektrische Ausrüstung stammte von [[ELIN-Union|Elin]]. Die Triebwagen fuhren mit Gleich- und Wechselstrom.
Datei:JHM-1965-0512 - Vienne (Wien) tramway WLB.jpg|Die Triebwagen der Reihe 220 der [[Wiener Lokalbahnen]] lieferte Graz 1927, die elektrische Ausrüstung stammte von [[ELIN-Union|Elin]]. Die Triebwagen fuhren mit Gleich- und Wechselstrom.
Datei:2014-07-12 TW4 Schönruh.jpg|Die sogenannten Haller Triebwagen der [[Innsbrucker Straßenbahn|IVB]] stammten auch aus Graz. Sie wurden 1909 geliefert.
Datei:2014-07-12 TW4 Schönruh.jpg|Die sogenannten Haller Triebwagen der [[Innsbrucker Straßenbahn|IVB]] stammten auch aus Graz. Sie wurden 1909 geliefert.
Datei:Mariazeller Museumstramway Haltestelle Promenadenweg 04.jpg|Dieser Sommerwagen der ehemaligen [[Salzburger Eisenbahn- und Tramway-Gesellschaft|Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft]] wurde 1886 in Graz gebaut. Erhalten geblieben bei der [[Museumstramway Mariazell–Erlaufsee|Museumstramway Mariazell]].
Datei:Mariazeller Museumstramway Haltestelle Promenadenweg 04.jpg|Dieser Sommerwagen der ehemaligen [[Salzburger Eisenbahn- und Tramway-Gesellschaft|Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft]] wurde 1886 in Graz gebaut. Erhalten geblieben bei der [[Museumstramway Mariazell–Erlaufsee|Museumstramway Mariazell]].
Datei:Midi01.jpg|Zur Betriebsaufnahme der [[Straßenbahn St. Pölten|St. Pöltner Straßenbahn]] lieferte Graz 1911 drei Triebwagen, welche bis zur Betriebseinstellung 1976 verkehrten.
Datei:Midi01.jpg|Zur Betriebsaufnahme der [[Straßenbahn St. Pölten|St. Pöltner Straßenbahn]] lieferte die Grazer Waggonfabrik 1911 drei Triebwagen, welche bis zur Betriebseinstellung 1976 verkehrten.
Datei:Elektrolokomotive E-41 STLB Rangier.JPG|Die E41 der [[Landesbahn Feldbach–Bad Gleichenberg|Gleichenberger Bahn]] lieferte Graz 1931, sie ist immer noch im Einsatz.
Datei:Elektrolokomotive E-41 STLB Rangier.JPG|Die E41 der [[Landesbahn Feldbach–Bad Gleichenberg|Gleichenberger Bahn]] lieferte Graz 1931, sie ist immer noch im Einsatz.
Datei:Dieselmotor No 561.jpg|Wärmemotor "Patent Diesel", Fabriks-Nr. 561, gebaut von Graz 1915. Erhalten im Technischen Museum Wien. Leistung 58 kW, gekoppelt mit einem Gleichstromgenerator. Im Vordergrund die Pressluftflaschen zum Anwerfen der Maschine.
Datei:Dieselmotor No 561.jpg|Wärmemotor "Patent Diesel", Fabriks-Nr. 561, gebaut von Graz 1915. Erhalten im Technischen Museum Wien. Leistung 58 kW, gekoppelt mit einem Gleichstromgenerator. Im Vordergrund die Pressluftflaschen zum Anwerfen der Maschine.
Datei:Schneebergbahn Puchberg 1977 01.jpg|Die historischen Vorstellwagen der [[Schneebergbahn (Zahnradbahn)|Schneebergbahn]] wurden ebenfalls von der Grazer Waggonfabrik gebaut, sie besitzen unterflur Wassertanks, um die Lokomotiven während der Bergfahrt mit Wasser zu versorgen. Geliefert ab 1898.
Datei:StH ET 23.103.JPG|Der in den 50er Jahren modernisierte Triebwagen ET 23.103 von [[Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft|Stern & Hafferl]] wurde 1921 für die [[Lokalbahn Gmunden–Vorchdorf|Traunseebahn]] gebaut.
Datei:050L30170479 Attergaubahn, Waggons.jpg|Beiwagen der [[Lokalbahn Ebelsberg–St. Florian|Florianerbahn]] aus 1913 und ein ehemaliger Triebwagen der [[Straßenbahn Unterach–See|Straßenbahn Unterach-See am Mondsee]] (1907), beide von der Grazer Waggonfabrik geliefert. Erhalten bei der [[Lokalbahn Vöcklamarkt–Attersee|Attergaubahn]].
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Version vom 23. Mai 2019, 19:16 Uhr

Kombinierter Dienst- und Postwagen aus der Ursprungsausstattung der Ybbstalbahn in Bosnischer Spurweite, 1898 gebaut.
Der Firmengründer Johann Weitzer.

Die Grazer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft (vormals Johann Weitzer oder oft schlicht als Graz bezeichnet) war ein österreichisches Maschinenbau- und Fahrzeugunternehmen aus Graz.

Geschichte

Der in Graz gefertigte Triebwagen Type A für die erste Wiener „elektrische“ Straßenbahn (1896)

1854 gründete der aus Friedberg stammende Sohn eines Webers Johann Weitzer (1832–1902), der bei einem Huf- und Wagenschmied in die Lehre gegangen war, in Graz zusammen mit drei Gesellen ein auf seinen Namen laufendes Unternehmen. Ab 1857 residierte diese Schmiede-, Schlosser-, Tischler- und Anstreicherwerkstätte zur Herstellung von Wagen in einer ehemaligen Kadettenschule. 1861 errichtet Weitzer unter dem Namen Wagen- und Waggonfabrik, Eisen- und Metallgießerei Joh. Weitzer eine neue Fabrik mit angeschlossener Gießerei. Diese lieferte bald auch Fahrzeuge für den Bau des Sueskanals. 1872 wird das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Bezeichnung ändert sich in Grazer Waggon- & Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft vorm. Joh. Weitzer. Ab den frühen 1890er Jahren war die Fabrik Hauptlieferant für Schmalspurfahrzeuge aller Art und elektrische Triebwagen für Schmal- und Normalspur. Sie war zu dem der erste und größte Erzeuger von Dieselmotoren im damaligen Österreich, bereits 1898 wurde der Bau von Dieselmotoren nach den Patenten von Rudolf Diesel, aufgenommen.[1] Ab Ende der 1920er Jahre versuchte man sich auch im Lokomotivbau und baute erste Diesellokomotiven und benzin-mechanische Triebwagen nach Konstruktionen der DWK. So stammen die noch heute existierenden Notstromaggregate des ehemaligen Senders Bisamberg (1933) von der Grazer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft. Auch fuhr die MS Oesterreich am Bodensee von 1928 bis in die 1960er Jahre mit Grazer Dieselmotoren.

Durch die Wirtschaftskrise der 1930er Jahre und den dadurch bedingten Produktionsrückgang kam das Unternehmen in den Einflussbereich der Simmeringer Waggonfabrik, zu der bereits ab 1920 engere Beziehungen bestanden. 1934 war ein schweres Jahr für die Firma: infolge der Sanierung des maroden Unternehmes übernimmt die Simmeringer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft die Aktienmehrheit. Die gesamte Produktion und die Dieselmotorfertigung wurden daraufhin nach Simmering verlegt, lediglich die Schmiede noch in Betrieb gehalten. 1935 wurde die Gießerei geschlossen.[2]

Im Zuge des Anschlusses Österreichs an das Deutsche Reich hielt Adolf Hitler am 3. April 1938 eine Rede in den leerstehenden Hallen der Grazer Waggonfabrik.[3]

Zuletzt firmierte die Gesellschaft ab 1939 unter Grazer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft, bevor sie 1941 mit der Paukerwerk Aktiengesellschaft und der Simmeringer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft, die beide in Wien ansäßig waren, zur neuen Simmering-Graz-Pauker Aktiengesellschaft für Maschinen-, Kessel- und Waggonbau zusammengeschlossen wurde. Zwischen November 1944 und April 1945 wurde das Werk im Zuge von Bombardements fast vollkommen zerstört. Nach Kriegsende wurde der Betrieb rasch wieder aufgebaut, von nun an war Graz Standort für E-Lok, Waggon und Triebwagenfertigung des SGP-Konzerns, während Diesellokomotiven und -triebwagen sowie Straßenbahnen in Simmering gefertigt wurden. Der Standort existiert unter der Bezeichnung Siemens AG Österreich noch heute und fertigt Drehgestelle für Lokomotiven, Triebwagen und Waggons.

1891 schuf sich Weitzer außerdem mit der Weitzer János Gép,- Waggongyár és Vasöntöde Részvénytársaság im in der ungarischen Landeshälfte gelegenen Arad, das heute zu Rumänien gehört, ein zweites Standbein. Auch dieses Unternehmen besteht unter dem Namen Astra Vagoane Călători noch heute.

Produkte

Die Grazer Waggonfabrik lieferte das ursprüngliche Wagenmaterial für einen Großteil der Straßenbahnen auf dem Gebiet des heutigen Österreich, wie zum Beispiel der Betriebe in Wien, Graz, Linz, Innsbruck, Salzburg, Klagenfurt, St. Pölten und Gmunden. Auch elektrische Lokalbahnen wie die Florianerbahn, die Innsbrucker Mittelgebirgsbahn, die Übelbacher Bahn, die Stubaitalbahn, die Vorchdorferbahn, die Höllentalbahn Payerbach-Hirschwang und die Gleichenberger Bahn erhielten zur Betriebsaufnahme elektrische Triebwagen aus Graz. 1927 lieferte Graz die Triebwagen der Reihe 220 an die Wiener Lokalbahnen.

Ende der 1920er Jahre versuchte die Firma mit den von ihnen erzeugten Dieselmotoren Bauart Hesselmann den Bau von Diesellokomotiven mit elektrischer Kraftübertragung aufzunehmen. Die Motore mit konstanten Drehzahlen erwiesen sich jedoch als wenig geeignet und hatten hohe Ausfallraten. Von den damals gebauten Maschinen der Reihen BBÖ 2020, VT 70 und BBÖ 2070/s existiert nur mehr die letztere, das Einzelstück 2093.01.

Ebenso war die Grazer Maschinen- und Waggonbau-Aktiengesellschaft Hauptlieferant für Schmalspurfahrzeuge in der in Österreich weit verbreiteten Bosnischen Spurweite. So stammen u. A. die Wagen der Mariazellerbahn, der Zillertalbahn, Salzkammergut Lokalbahn, Pinzgaubahn und den Bosnischen Schmalspurbahnen von Graz. Das Programm umfasse sämtliche Typen an Waggons, wie z. B. Personenwagen, Salonwagen, diverse Güterwagen und Rollwagen zum Transport normalspuriger Waggons. Außerdem lieferte die Grazer Waggonfabrik diverse Normalspurwagen an die kkStB, die BBÖ und die ÖBB.

Auch heute noch findet man bei Museumsbahnen sehr viele in Graz gebaute Waggons und Triebwagen.

Bildergalerie

  1. Albert Gieseler -- Grazer Waggon- & Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft vorm. Joh. Weitzer. Abgerufen am 23. Mai 2019.
  2. Albert Gieseler -- Grazer Waggon- & Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft vorm. Joh. Weitzer. Abgerufen am 23. Mai 2019.
  3. DÖW - Erkennen - Ausstellung - 1938 - Graz - "Stadt der Volkserhebung" - Hitler in Graz - Propaganda für die Volksabstimmung. Abgerufen am 23. Mai 2019.