„Falklandkrieg“ – Versionsunterschied

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Nur wenige Minuten nach der ''Black Buck-Operation'' führten neun [[Hawker Siddeley Harrier|Sea Harriers]] von der ''Hermes'' einen Angriff durch, indem sie [[Streubombe]]n auf Port Stanley und den kleineren Grasflugplatz bei [[Goose Green]] warfen. Beide Missionen führten zur Zerstörung von Flugzeugen auf dem Boden und beschädigten die Flugplatzinfrastruktur geringfügig. Drei britische Kriegsschiffe beschossen zusätzlich das Flugfeld in Port Stanley<ref name="aair"/>. Währenddessen hatte die FAA bereits einen eigenen Angriff mit ''Grupo 6'' gestartet, nachdem sie erfuhren, dass bereits Landungen stattgefunden hätten.
Nur wenige Minuten nach der ''Black Buck-Operation'' führten neun [[Hawker Siddeley Harrier|Sea Harriers]] von der ''Hermes'' einen Angriff durch, indem sie [[Streubombe]]n auf Port Stanley und den kleineren Grasflugplatz bei [[Goose Green]] warfen. Beide Missionen führten zur Zerstörung von Flugzeugen auf dem Boden und beschädigten die Flugplatzinfrastruktur geringfügig. Drei britische Kriegsschiffe beschossen zusätzlich das Flugfeld in Port Stanley<ref name="aair"/>. Währenddessen hatte die FAA bereits einen eigenen Angriff mit ''Grupo 6'' gestartet, nachdem sie erfuhren, dass bereits Landungen stattgefunden hätten.


Eines dieser Flugzeuge wurden von Sea Harriers abgeschossen, die von der ''Invincible'' aus operierten, während Luftkämpfe zwischen anderen Harriers und [[Dassault Mirage|Mirage]]-Jets von ''Grupo 8'' ausbrachen. Beide Seiten weigerten sich, auf der optimalen Flughöhe der Gegenseite zu kämpfen, bis die Mirages schließlich abstiegen, um anzugreifen. Eine wurde abgeschossen, eine andere wurde beschädigt und machte sich auf den Weg zurück nach Port Stanley, wo sie durch [[Friendly Fire|Beschuss durch eigene Truppen]] zerstört wurde.
Eines dieser Flugzeuge wurde von Sea Harriers abgeschossen, die von der ''Invincible'' aus operierten, während Luftkämpfe zwischen anderen Harriers und [[Dassault Mirage|Mirage]]-Jets von ''Grupo 8'' ausbrachen. Beide Seiten weigerten sich, auf der optimalen Flughöhe der Gegenseite zu kämpfen, bis die Mirages schließlich abstiegen, um anzugreifen. Eine wurde abgeschossen, eine andere wurde beschädigt und machte sich auf den Weg zurück nach Port Stanley, wo sie durch [[Friendly Fire|Beschuss durch eigene Truppen]] zerstört wurde.


== Seekrieg ==
== Seekrieg ==

Version vom 2. April 2007, 17:08 Uhr

Vorlage:Krieg Der Falklandkrieg (englisch: Falkland War; spanisch: Guerra de las Malvinas) war ein bewaffneter Konflikt zwischen Argentinien und Großbritannien um die Falklandinseln (auch Malwinen) zwischen April und Juni 1982. Wenngleich durch den argentinischen Angriff auf die Inseln überrascht, war Großbritannien schließlich überlegen, und die Inseln blieben in britischer Hand, was den Wünschen der britischen Einwohner entsprach. In Argentinien führte der Ausgang des Krieges zum Fall der Militärjunta und zur Wiederherstellung des demokratischen Systems.

Hintergrund

Die Besitzansprüche auf die Inseln waren lange umstritten. Im 18. Jahrhundert waren die Franzosen die ersten, die die Falklandinseln besetzten. Sie wurden aber von den Spaniern vertrieben, welche die Inseln später Großbritannien überließen. Die Inseln blieben jedoch unbewohnt, wodurch der britische Anspruch schwand.

Argentinien wurde 1816 von Spanien unabhängig und besetzte die Falklandinseln (arg.: Islas Malvinas) 1820. Doch die Siedlung wurde aufgegeben, und der argentinische Anspruch wurde somit nicht mehr aktiv verfolgt. Schließlich wurden die Inseln 1833 doch noch von den Briten besiedelt. Argentinien argumentiert bis heute, dass die Malvinas argentinisches Staatsgebiet sind.

Als Mitte des 20. Jahrhunderts das britische Kolonialministerium ins Außenministerium integriert wurde, begannen mehrere aufeinander folgende britische Regierungen, die Debatte mit Argentinien als ein unwichtiges Problem anzusehen, dessen sie sich gern entledigt hätten. Trotzdem lehnten es die ca. 1.800 Einwohner (Kelper) ab, Teil Argentiniens zu werden. Sie zitierten Artikel 73 der UN-Charta, um ihre Position zu stärken. 1965 begannen Großbritannien und Argentinien unter UN-Resolution 2065, über die Zukunft der Inseln zu verhandeln, doch 17 Jahre später hatte sich wenig verändert.

Argentinien wurde 1976 eine Militärdiktatur. Es litt in der Folge unter wirtschaftlichen Problemen und besonders unter den Verbrechen der Todesschwadronen. Gegen die Junta kämpften linke Guerillas, die Montoneros. Im Jahr 1981 wurde ein blutiger Sieg über die Guerilleros errungen, die Wirtschaft war zerrüttet: die Inflation betrug 140 %. Im Dezember 1981 errang General Leopoldo Galtieri die Macht.

Militärische Ausgangslage

Argentinien

Datei:PucaraA571.jpg
Argentinisches FMA IA 58 Pucara-Erdkampfflugzeug

Die argentinische Luftwaffe (Fuerza Aerea Argentina, kurz FAA) verfügte über eine große Anzahl moderner Flugzeuge und Waffen. Darunter Mirage 3-Jagdflugzeuge, Mirage 5-Jagdbomber und zwar ältere, aber immer noch sehr leistungsfähige Douglas A-4-Jagdbomber. Außerdem verfügte sie über die in Argentinien entwickelten FMA IA 58 Pucara-Erdkampfflugzeuge, die von kurzen und improvisierten Flugplätzen starten konnten, was besonders für einen Einsatz auf den Falklands wichtig war, da dort nur eines der drei Flugfelder betoniert war. Des Weiteren hatte die FAA noch veraltete English Electric Canberra-Bomber im Bestand.[1]

Die argentinische Luftwaffe war jedoch speziell auf einen Krieg gegen Chile oder Guerillas vorbereitet und eher für einen Kampf auf kurzen Distanzen gegen Bodenziele gerüstet, als für einen Kampf auf langer Distanz gegen Schiffe. Daher verfügte Argentinien nur über zwei Betankungsflugzeuge, umgebaute Lockheed C-130, für die FAA und die Marine. Die Mirage waren noch nicht einmal zur Luftbetankung ausgerüstet. Außerdem verfügte die FAA nur über unzureichende Aufklärungsflugzeuge und veraltete Luft-Luft-Raketen.[1]

Zu diesen Streitkräften der Luftwaffe kamen noch 14 Dassault Super Étendards der Marineflieger, die für Luftbetankung ausgerüstet waren.


Vorgeschichte

Galtieri beabsichtigte, öffentliche Kritik über die wirtschaftliche Lage und Menschenrechtsfragen mit einem schnellen, patriotischen „Sieg“ in der Malwinen-Frage zu überdecken. Außerdem erhoffte sich Argentinien wahrscheinlich, die vermuteten Erdölvorkommen in der Gegend der Falklandinseln ausbeuten zu können, was aber, wegen der schweren Bedingungen, selbst von den Briten nicht ernsthaft erwogen wurde. Erst im Jahr 2008 werden vermutlich Probebohrungen stattfinden. In der UN wurde mit einer subtilen Andeutung einer Invasion Druck ausgeübt, aber die Briten übersahen diese Drohung. Die Argentinier werteten die britische Haltung als Rückzug und glaubten, die Briten wären willens, die Inseln bei einer Invasion kampflos zu überlassen. In diesem Glauben bestärkt wurden sie durch den Rückzug der letzten Einheiten der Royal Navy 1981 (im Zuge einer allgemeinen Verkleinerung der Flotte) und durch die British Nationality Bill von 1981, die den Kelpern ihre volle Staatsbürgerschaft entzog. Die Briten „ermutigten“ die Argentinier auch durch ihre Annahme, die Argentinier würden nie auf den Falkland-Inseln einmarschieren.

Der Invasionsplan wurde von Admiral Jorge Anaya entwickelt, dem leidenschaftlich anti-britischen Kommandeur der argentinischen Marine. Nach dem Scheitern weiterer Gespräche im Januar 1982 wurde der Angriffsplan fertiggestellt, die Invasion sollte im April beginnen. Dem Angriff ging die „Invasion“ einer Insel südlich von Südgeorgien (1300 km südöstlich der Falklandinseln) am 19. März 1982 durch eine Gruppe argentinischer Zivilisten voraus. Dem Antarktis-Patrouillenschiff HMS Endurance (1967) der Royal Navy wurde befohlen, die Zivilisten am 25. März von der Insel zu bringen. Es wurde jedoch durch drei argentinische Kriegsschiffe aufgehalten und zog sich zurück. Ungeachtet dessen und trotz weiterer Beweise, dass die argentinische Marine Truppen in Puerto Belgrano verlud, konstatierte die Lateinamerikagruppe des UK Joint Intelligence Committee, dass eine „Invasion nicht bevorstehe“.

Invasion

Um 15:30 Uhr am 1. April erhielt der britische Gouverneur Rex Hunt der Falklands eine Nachricht aus London, dass eine argentinische Invasion kurz bevorstehe. Daraufhin ließ er die 80 Royal Marines unter seinem Kommando Verteidigungsmaßnahmen vorbereiten. Um eine Landung mit Flugzeugen zu verhindern, wurden auf den Startbahnen des Flugfeldes von Port Stanley Fahrzeuge geparkt. Mögliche Küstenabschnitte, die für eine Landung geeignet waren, wurden mit Stacheldraht versperrt. Ein Schiff wurde ausgeschickt um mittels Radar Ausschau nach argentinischen Landungsbooten zu halten, die gegen 2:30 am 2. April gesichtet wurden. Um 4:30 landeten 120 Soldaten der argentinische Spezialeinheit Buzo Tactico mit Hubschraubern westlich von Port Stanley. Ein Teil der Einheit griff die Baracken der Royal Marines an, in der Hoffnung diese im Schlaf zu erwischen, während ein anderer Teil das Gouverneur-Gebäude angriff. Dieses wurde durch 31 Royal Marines, elf Mannschaftsmitglieder der HMS Endurance und einen Ex-Marine verteidigt. Bei dem Kampf wurden drei argentinische Soldaten getötet und drei weitere gefangen genommen. Um 6:30 landete die argentinische Hauptstreitmacht im Yorke Bay, nahe dem Flugfeld mit AAV7 Amtrack-Transportpanzern. Einer der Panzer konnte beim Vormarsch abgeschossen werden. Ein Landungsboot konnte bei der Einfahrt in den Hafen von Port Stanley durch Beschuss mit einer FFV Carl Gustaf-Panzerbüchse versenkt werden. Gegen 8:30 verhandelte der Gouverneur über eine Kapitulation, nachdem klar wurde, dass ein weiterer Kampf gegen die Argentinier, die nun über schwere Waffen verfügten, sinnlos war. Bei dem Kampf starben etwa 20 bis 30 argentinische Soldaten, während die Briten keine Verluste zu beklagen hatten.[2] Die Royal Marines, der Gouverneur und alle anderen, die es wünschten, wurden nach Großbritannien verschifft.

In Buenos Aires überfluteten riesige fahnenschwenkende Menschenmassen den Platz vor dem Präsidentenpalast, die Plaza de Mayo, als sie die Nachrichten hörten. In London war die Regierung schockiert über das, was als „Schwarzer Freitag“ bekannt werden sollte. Am nächsten Tag besetzten argentinische Einheiten Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln, 1500 km östlich der Falklandinseln.

Das britische Jagdflugzeug Sea Harrier

Die Briten konnten schnell diplomatischen Druck gegen Argentinien organisieren. Weiterhin wurde umgehend eine Eingreiftruppe zusammengestellt und zu den Inseln entsandt, deren Kern aus den Flugzeugträgern HMS Invincible und HMS Hermes bestand. Da es keine Pläne für eine Rückeroberung der Falklands gab, wurden die britischen Pläne für den Fall einer sowjetischen Invasion in Norwegen und die darauf folgende Landung britischer Einheiten adaptiert und für die Falklands angepasst[3]. Das bekannte Passagierschiff Queen Elizabeth 2 wurde neben anderen Schiffen requiriert und als schneller Truppentransporter in Marsch gesetzt. Während die öffentliche Stimmung in Großbritannien einen Versuch unterstützte, die Inseln zurückzuerobern, war die internationale Meinung viel stärker geteilt. Großbritannien war eine Kolonialmacht, die versuchte, eine Kolonie von einer lokalen Macht zurückzuerobern. Dies war die Botschaft, die die Argentinier anfangs benutzten, um Unterstützung zu sammeln. Trotzdem gewannen die Briten das Diplomatiespiel, indem sie vom UN-Prinzip der Selbstbestimmung Gebrauch machten und indem sie Argentinien kompromissbereit gegenüberstanden. Der damals amtierende UN-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar sagte, er sei über den vom Vereinigten Königreich angebotenen Kompromiss erstaunt gewesen, doch Argentinien lehnte diesen ab und stützte seine Besitzansprüche auf Ereignisse vor der Gründung der UNO 1945. Viele UNO-Mitglieder waren sich bewusst, dass – sollten derart alte Ansprüche wieder aufleben – ihre eigenen Grenzen nicht sicher wären, und so verabschiedete die UNO am 3. April eine Resolution, die den Rückzug der argentinischen Truppen von den Inseln und das Ende der Feindseligkeiten forderte. Am 10. April stimmte die EWG Handelssanktionen gegen Argentinien zu.

Alexander Haig, der US-Außenminister, leitete kurzfristig vom 8. April bis zum 30. April eine „Shuttle-Diplomatie“-Mission, bevor Präsident Ronald Reagan erklärte, Großbritannien zu unterstützen, und Sanktionen gegen Argentinien in Gang setzte. Dies war zunächst unsicher gewesen und ist angeblich das Resultat des Drängens von Caspar Weinberger, dem US-Verteidigungsminister, der dem Präsidenten vorschlug, das Vereinigte Königreich zu unterstützen. Reagans Erklärung zu dieser Zeit, er könne nicht verstehen, warum sich zwei Alliierte um „ein paar eisige Felsen“ streiten, wurde berühmt. Trotzdem war eine amerikanische Nichteinmischung unmöglich: Ascension, das in britischem Besitz war, war an die Amerikaner vermietet, und die Briten benötigten die Insel wieder als Anlaufstelle. Die USA lieferten zudem Luftabwehrraketen (wenngleich veraltete) und, wie Weinberger später behauptete, hätten einen Flugzeugträger verliehen, was später sowohl von den USA wie auch von Großbritannien dementiert wurde. Überdies unterstützten die USA die Briten mit den von ihnen ausspionierten Geheimcodes der argentinischen Streitkräfte, Satellitenaufklärung und Kommunikationshilfe.

Die Briten planten, sich auf eine Marine-Eingreiftruppe zu verlassen. Diese bestand aus mehreren Teilen: Eine war die Eingreiftruppe um die Flugzeugträger, befehligt durch Konteradmiral J. F. Woodward (besser bekannt als Sandy Woodward); eine zweite war die amphibische Sturmtruppe, befehligt von Commodore M. C. Clapp. Im Gegensatz zum allgemeinen Glauben kommandierte Admiral Woodward nicht Commodore Clapps Schiffe. Sowohl Clapp als auch Woodward unterstanden direkt dem Commander in Chief Fleet (CINCFLEET), Admiral Sir John Fieldhouse, in Großbritannien, der der Gesamtkommandeur der Operation war. Um die neutrale Schifffahrt während des Krieges aus dem Weg zu halten, erklärte das Vereinigte Königreich ein Gebiet von 320 Kilometern um die Falklandinseln zur ‚Kriegsausschlusszone‘, bevor es die Operationen startete.

Krieg

Mitte April hatten die Briten eine große Luftstreitmacht auf Ascension gesammelt, einschließlich einer ansehnlichen Zahl von Tankflugzeugen sowie F-4 Phantom-Kampfjets, um diese zu beschützen. Indessen fuhr die britische Haupt-Marine-Taskforce von England aus südlich, während eine kleine Streitmacht sich von ihr trennte, um Südgeorgien zu erstürmen.

Die Südgeorgien-Streitmacht, die mit der Durchführung der Operation Paraquet beauftragt war, bestand aus einigen Special Air Service- (SAS) und Special Boat Service- (SBS) Truppen, die als Aufklärungstrupp landen sollten für eine Invasion der Royal Marines auf der RFA Tidespring. Zuerst kam die HMS Conqueror, ein U-Boot der Churchill-Klasse, am 19. April an, und die Insel wurde am 20. von einem radarkartographierenden Handley Page Victor überflogen. Am 21. landeten die ersten SAS-Truppen, doch das Wetter war so schlecht, dass sie sich am nächsten Tag nach einigen Hubschrauberabstürzen zurückzogen.

Margaret Thatcher

Am 23. April wurde bei den Briten U-Boot-Alarm ausgelöst und die Operationen wurden gestoppt; die Tidespring drehte Richtung Tiefsee ab, um ein Abfangen zu vermeiden. Am 24. gruppierten sich die britischen Truppen neu und versuchten, das argentinische U-Boot, die ARA Santa Fe, anzugreifen. Am 25. wurde das U-Boot lokalisiert und so schwer beschädigt, dass es sich in einen Inselhafen zurückziehen musste. Da die britische Tidespring nach wie vor weit draußen auf See war und andererseits mit der U-Boot-Besatzung zusätzliche argentinische Soldaten auf der Insel standen, entschloss sich der Kommandeur der Argentinier, die ihm verfügbaren 75 Männer zu sammeln und an diesem Tag einen direkten Angriff auf die Briten zu wagen. Nach einem kurzen Gewaltmarsch ergaben sich jedoch die argentinischen Soldaten. Dies wurde tags darauf auch offiziell durch die Briten bekannt gegeben. Premierministerin Margaret Thatcher brachte die Neuigkeiten in die Medien und forderte: „Rejoice, rejoice!“ (dt.: „Freut euch, freut euch!“).

Ein Avro 698 Vulcan Bomber, wie sie in Operation Black Buck eingesetzt wurden

Am 1. Mai begann die Operation gegen die Falklandinseln mit der Angriffsoperation Black Buck 1, die von RAF-Avro 698 Vulcan V-Bombern auf das Flugfeld bei Port Stanley ausgeführt wurde. Die Vulcan-Bomber waren für Mittelstreckenmissionen in Europa entworfen. Deshalb reichte ihre Tankkapazität für einen direkten Flug zum Südatlantik nicht aus, was mehrere Luftbetankungsmissionen notwendig machte. Die Tankflugzeuge der Royal Air Force waren jedoch zum größten Teil umgebaute Bomber vom Typ Victor mit einer ähnlichen Reichweite wie die Vulcan-Bomber, so dass auch sie in der Luft betankt werden mussten. Elf Tankflugzeuge wurden für lediglich einen angreifenden Vulcan benötigt, ein massiver logistischer Aufwand. Am Ende traf nur eine Bombe die Start- und Landebahn bei Port Stanley. Somit war der Angriff ein taktischer Fehlschlag.

Nur wenige Minuten nach der Black Buck-Operation führten neun Sea Harriers von der Hermes einen Angriff durch, indem sie Streubomben auf Port Stanley und den kleineren Grasflugplatz bei Goose Green warfen. Beide Missionen führten zur Zerstörung von Flugzeugen auf dem Boden und beschädigten die Flugplatzinfrastruktur geringfügig. Drei britische Kriegsschiffe beschossen zusätzlich das Flugfeld in Port Stanley[1]. Währenddessen hatte die FAA bereits einen eigenen Angriff mit Grupo 6 gestartet, nachdem sie erfuhren, dass bereits Landungen stattgefunden hätten.

Eines dieser Flugzeuge wurde von Sea Harriers abgeschossen, die von der Invincible aus operierten, während Luftkämpfe zwischen anderen Harriers und Mirage-Jets von Grupo 8 ausbrachen. Beide Seiten weigerten sich, auf der optimalen Flughöhe der Gegenseite zu kämpfen, bis die Mirages schließlich abstiegen, um anzugreifen. Eine wurde abgeschossen, eine andere wurde beschädigt und machte sich auf den Weg zurück nach Port Stanley, wo sie durch Beschuss durch eigene Truppen zerstört wurde.

Seekrieg

Am 2. Mai wurde der technisch veraltete, noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammende, aber modernisierte argentinische Leichte Kreuzer ARA General Belgrano, ironischerweise durch ebenfalls veraltete Torpedos aus dem Zweiten Weltkrieg des Atom-U-Boots HMS Conqueror (S48) außerhalb der Ausschlusszone versenkt. Da die Belgrano in weniger als 20 Minuten sank und die Begleitzerstörer der Belgrano nach dem Angriff zunächst abliefen und erst nach der späteren Rückkehr mit der Rettung der Schiffbrüchigen begannen, führte die Versenkung zum Verlust von 323 Menschenleben. Dieser Verlust verhärtete die Haltung der argentinischen Regierung und machte eine Verhandlungslösung unmöglich. Der Verlust der Belgrano wurde ein „cause célèbre“ für Kriegsgegner (etwa Tam Dalyell), die verkündeten, dass das Schiff sich zu dieser Zeit von den Falklandinseln fortbewegte. Der britischen Regierung wird vorgeworfen, sie hätte die Belgrano absichtlich versenkt, um einen laufenden Vermittlungsversuch der USA scheitern zu lassen. Nach britischen Angaben war das Schiff zwar veraltet, hatte aber Exocet-Raketen geladen, die eine große Bedrohung für die britischen Schiffe darstellten[4]. Die britische Boulevardzeitung The Sun titelte darauf ihre berühmte Schlagzeile Gotcha (dt. Erwischt), welche aber relativiert wurde, nach dem klar wurde, wie viele Menschen starben. Die argentinische Marine zog jedoch nach diesem Zwischenfall ihre Schiffe zurück und auch der argentinische Flugzeugträger, welcher das eigentliche Ziel der Conqueror war, blieb im Hafen. Um die britischen Schiffe anzugreifen, verließen sich die Argentinier nur noch auf Kampfflugzeuge. Auch die Versorgung der Insel verlief nur noch über C-130-Transportflugzeuge, die bei Nacht landeten.[1]

Zwei Tage nach der Versenkung der Belgrano verloren die Briten am 4. Mai einen Zerstörer des Typs 42, die HMS Sheffield, durch ein Feuer, das durch den Einschlag einer Exocet-Rakete ausgelöst wurde. Bei dem Zwischenfall starben 20 Seeleute. Nachdem zwei Schiffe durch ein Patrouillenflugzeug der argentinischen Marineluftwaffe (COAN) entdeckt wurden, starteten zwei COAN-Super Étendards, die mit jeweils einer Exocet bewaffnet waren. Nach einer Luftbetankung durch eine C-130 Hercules kurz nach dem Start gingen sie in Tiefflug über, stiegen zwecks Radarmessung auf und feuerten die Raketen aus 30 bis 50 km Entfernung ab. Eine verfehlte die HMS Yarmouth, die andere traf die Sheffield. Der Gefechtskopf der Exocet detonierte nicht, aber der Resttreibstoff setzte das Schiff in Brand. Sie wurde Stunden später aufgegeben und sank nach sechs Tagen. Währenddessen wurden die beiden anderen Zerstörer von ihrer unsicheren Position zurückgezogen. Das britische Militär wäre einem Angriff schutzlos ausgeliefert gewesen.

Nach dem Zwischenfall gab es Pläne für eine Kommando-Aktion des SAS gegen die mit Exocet-Raketen ausgerüstete Einheit der FAA. Dabei sollten SAS-Soldaten nach ersten Plänen gar mit C-130-Transportflugzeugen auf dem Flugfeld landen und die Raketen und Flugzeuge zerstören und danach die Piloten töten. Später wurde der Plan abgeändert und die Soldaten sollten mit einem U-Boot zur Küste gebracht werden und sich nach dem Einsatz nach Chile fliehen. Der Plan wurde jedoch nicht durchgeführt, nach dem ein Hubschrauber der ein Aufklärungsteam absetzen sollte entdeckt wurde und daraufhin nach Chile flog.[5]

Die Tatsache, dass Argentinien mit französischem Kriegsmaterial ausgerüstet war, war eine große Belastung für die Briten, da die Franzosen in Europa schon damals sehr eng mit den Briten verbündet waren. Auch Frankreich war im Dilemma, da es zusehen musste, wie das eigene Kriegsmaterial bei einem der besten Verbündeten (den Briten) großen Schaden angerichtet hat. Das war mit ein Grund, dass viele Europäer nicht klar für die Briten Stellung bezogen.

Rückeroberung

Landungsplätze

Den Briten gelang es nicht die Luftüberlegenheit zu sichern, was für eine amphibische Landung aber von entscheidender Bedeutung war[3], dies wurde besonders dadurch erschwert, dass die britischen Flugzeugträger außerhalb der Reichweite der Exocet-Raketen stationiert werden mussten. Am 14. Mai unternahm das SAS auf Pebble Island eine Kommandoaktion, bei der zahlreiche Hubschrauber und elf Flugzeuge zerstört wurden. Die SAS Truppen waren mit Kanus gelandet, womit die argentinischen Truppen nicht rechneten. Die Vernichtung der Hubschrauber schränkte die Bewegungsfreiheit der Argentinier ein, die ihre Truppen im Inneren der Falklands stationiert hatten und bei einer Landung diese mittels Hubschrauber zu den Landungsorten transportieren wollten.[6]

Die Geschwindigkeit der Vorgänge wurde während der zweiten Maihälfte durchgehend erhöht. Versuche der UNO, friedensstiftend zu vermitteln, wurden von den Briten abgelehnt, die unter anderem glaubten, dass eine Verzögerung angesichts drohender Südatlantikstürme die Kampagne unmöglich gemacht hätte. Am 21. Mai landeten 4000 britische Soldaten am Strand nahe Port San Carlos an der Nordküste Ostfalklands. Der Plan lautete, südwärts vorzustoßen, um Darwin und Goose Green zu erobern, bevor sie sich Port Stanley zuwenden sollten. Die angelandeten Truppen stießen auf geringen Widerstand an Land. Bei Tageslicht jedoch griff die argentinische Luftwaffe an und traf besonders die Fregatten, die die Landung sicherten. Am ersten Tag bereits wurden alle Fregatten, die an der Landungsoperation teilnahmen, zumindest beschädigt. Die Fregatten HMS Ardent explodierte nach einem Bombentreffer und sank.[3] Am 23. Mai sank die HMS Antelope ebenfalls nach einem Bombentreffer. Dies demonstrierte die eklatante Schwäche der Nahbereichs-Luftabwehr der britischen Schiffe.

Die HMS Coventry

Am 25. Mai sank, nach einem Treffer einer Exocet-Rakete, das Containerschiff Atlantic Conveyor, dieses hatte kriegswichtige Hubschrauber, Ausrüstung zum Bau von Start- und Landebahnen sowie Zelte geladen. 12 Matrosen starben auf dem Containerschiff. Ebenso am 25. Mai wurde der Zerstörer HMS Coventry durch Bomben versenkt, was 19 Seeleuten das Leben kostete, die Fregatte HMS Broadsword wurde dazu bei diesem Angriff schwer beschädigt. Die Argentinier verloren bei diesen Angriffen jedoch 21 Flugzeuge.

Karte der Schlacht um Goose Green

Am 28. Mai eroberten britische Truppen Darwin und Goose Green nach hartem Kampf. Siebzehn britische und fünfzig argentinische Soldaten wurden getötet und 1.083 Argentinier durch die Briten gefangengenommen. Der Angriff auf Goose Green sollte hauptsächlich die Moral der britischen Truppen stärken, die sich bisher eingegraben hatten[7]. Durch einen Fauxpas der BBC wurde die Invasion auf Goose Green im BBC World Service angekündigt, bevor sie überhaupt stattfand.

Am 31. Mai landeten weitere 5000 britische Soldaten bei San Carlos und konnten Mount Kent ohne große Schwierigkeiten erobern. Port Stanley war daraufhin umstellt.[3] Die argentinischen Luftangriffe dauerten an und töteten am 8. Juni 33 Welsh Guards und 18 weitere Männer auf der RFA Sir Galahad und der RFA Sir Tristram; viele andere erlitten schwere Verbrennungen. Sie waren nur an Bord, weil der Verlust der Hubschrauber auf der Atlantic Conveyor dazu führte, dass sie über See transportiert werden mussten, und sie nicht zu Lande durch den Verlust der Zelte vor dem schrecklichen Wetter auf den Falklandinseln ungeschützt sein wollten.

Der 12. Juni 1982 war ein weiterer Tag blutiger Gefechte - auf dem Mount Longdon starben 23 britische und 29 argentinische Soldaten; bei der Eroberung des Mount Tumbledown wurden 25 Menschen getötet. Weitere 13 wurden getötet, als die HMS Glamorgan durch eine von einem Lastwagen aus abgefeuerte Rakete vom Typ Exocet getroffen wurde, was erneut die Verwundbarkeit von Schiffen durch Angriffe mit technisch vergleichsweise einfachen Mitteln aufzeigte.

Einschließung von Port Stanley

Kriegsende

Am 14. Juni 1982 war die argentinische Garnison in Port Stanley besiegt. Der Kommandeur Marion Menendez willigte ein, aufzugeben, und 9800 Soldaten wurden Kriegsgefangene. Am 20. Juni eroberten die Briten die südlichen Sandwichinseln zurück und erklärten die Feindseligkeiten für beendet.

Der Konflikt dauerte 72 Tage; 236 (andere Angaben: 255) britische und 649 argentinische Soldaten (davon 323 auf dem Kreuzer ARA General Belgrano) wurden getötet. Über 11.000 argentinische Soldaten gerieten in Kriegsgefangenschaft.

Während der UN-Generalversammlung in New York City am 3. Oktober 1982 beharrte Argentinien weiterhin auf den Besitzanspruch der Malwinen/Falkland-Inseln.

Am 17. Oktober 1982 stationierte Großbritannien eine neue Luftüberwachungsstaffel (Flight 1435) in Port Stanley mit 4 Kampfflugzeugen vom Typ F-4 Phantom. Die Phantoms wurden 1992 durch modernere Tornado F.3 abgelöst. In der aktuellen Planung (Stand: Juli 2006) der RAF werden die Tornados des Flight 1435 etwa 2012 durch den Eurofighter ersetzt werden.

Eine von Argentinien in der UN-Generalversammlung am 4. November 1982 eingebrachte, unter anderem von den USA unterstützte Resolution zur Wiederaufnahme britisch-argentinischer Verhandlungen über die Zukunft des Archipels löste in der britischen Regierung Enttäuschung aus und gilt als erste diplomatische Niederlage in dem Konflikt.

Ende Januar 1983 gewährte Großbritannien der argentinischen Regierung einen Kredit über 170 Millionen Pfund.

Analyse

Denkmal für die argentinischen Gefallenen in Buenos Aires

Militärisch war der Falkland-Krieg bedeutend, weil in diesem Krieg eine der wenigen Seeschlachten nach dem Zweiten Weltkrieg stattfand. Der Falkland-Krieg veranschaulichte die Verwundbarkeit von Schiffen auf offener See, sowohl durch Raketen als auch durch U-Boote. In der Folge wurden Kriegsschiffe verstärkt unter Verwendung schwer entflammbarer Materialien gebaut. Die Exocet-Raketen wurden zu einem Verkaufsschlager in allen Erdteilen. Über ein Nahbereichsverteidigungssystem CIWS verfügten die britischen Schiffe nicht, solche Systeme wurden in den Jahren nach dem Falklandkrieg von fast allen Seestreitkräften unverzüglich eingeführt oder entwickelt.

Auch für die an Land operierenden Streitkräfte wurden aus dem Krieg zahlreiche Schlussfolgerungen gezogen. Vor allem auf britischer Seite wurden reaktive Panzerabwehrwaffen in großer Stückzahl eingesetzt, wobei sie in den meisten Fällen nicht auf gepanzerte Fahrzeuge sondern auf Häuser und befestigte Stellungen der Argentinier abgefeuert wurden. Dennoch erwies sich ihr Einsatz als sehr wirkungsvoll.

Die unwirtlichen klimatischen Bedingungen der Falklandinseln stellten die Streitkräfte beider Seiten auf harte Proben. Sowohl auf britischer als auch auf argentinischer Seite kamen Einheiten zum Einsatz, die vergleichbare klimatische Bedingungen bisher nicht erlebt hatten. Ihre Belastbarkeit und Einsatzfähigkeit war dadurch deutlich eingeschränkt.

Politisch zeigte der Krieg, dass auch zu dieser Zeit durch Fehleinschätzungen und mangelnde Kommunikation militärische Konflikte entstehen können, die ihrem Charakter nach als „Kolonialkriege“ einer längst vergangenen Epoche anzugehören schienen.

Politisch hatte der Krieg auf beiden Seiten enorme innenpolitische Gründe und Auswirkungen. Sowohl die argentinische Militärjunta, die durch eine schwere Wirtschaftskrise starkem inneren Druck ausgesetzt war, als auch die konservative Regierung in London, die eine wirtschaftsliberale monetaristische Politik des sozialen Umbaus der Gesellschaft verfolgte, nutzten den Krieg für ihre jeweiligen innenpolitischen Ziele.

So war der Krieg ein massiver Schub für die Popularität Margaret Thatchers und spielte eine Rolle in der Sicherung ihrer Wiederwahl 1983, obwohl mehrere Mitglieder ihrer Regierung zurücktraten, einschließlich Sir John Nott, dem ehemaligen Verteidigungsminister. Von UN-Diplomaten ist überliefert, dass sich infolge des britischen Siegs der internationale Respekt gegenüber Großbritannien vergrößerte, das zuvor als verblassende Kolonialmacht angesehen wurde. Der Krieg hatte indirekt wichtige positive Auswirkungen auf Argentinien, denn die beschämende Niederlage des Landes zwang den Machthaber Leopoldo Galtieri nach heftigen Demonstrationen im Land zum Rücktritt. Galtieri wurde durch General Reynaldo Bignone ersetzt. Hoffnungen auf eine Rückkehr zur Demokratie blieben jedoch vorerst noch unerfüllt. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Zahl der Opfer durch Kampfeinwirkung auf beiden Seiten inzwischen geringer ist, als die Anzahl durch Suizid ums Leben gekommener heimgekehrter Veteranen.

Atomwaffen im Falklandkrieg

Bereits während des Krieges wurde über die Möglichkeit des Einsatzes von Atomwaffen durch Großbritannien spekuliert. Dabei wurde in den Medien die Option herumgereicht, dass zur Demoralisierung der Argentinier eine Stadt hätte nuklear eingeäschert werden sollen, sollte sich der Kriegsverlauf gegen die Briten wenden - dabei wurde die Stadt Córdoba als erste genannt.

Nachdem in den 1990er Jahren Informationen durchsickerten, nach denen britische Kriegsschiffe während eines Krieges Atomwaffen an Bord hätten, verlangte die Zeitschrift The Guardian Aufklärung. Nach mehrfacher Weigerung der britischen Regierung hierzu Angaben zu machen, klagte die Zeitung das Recht auf Information ein und bekam nach einem jahrelangen Rechtsstreit Recht.

Am 5. Dezember 2003 bestätigte das Verteidigungsministerium in London, dass mehrere Schiffe zum Zeitpunkt des Krieges Atomwaffen an Bord hatten. Ein Einsatz der Waffen sei jedoch von Anfang an ausgeschlossen worden. Zudem habe keines dieser Schiffe südamerikanische Gewässer angelaufen.

Im Juni 2005 wurde offiziell bestätigt, dass die Fregatten HMS Broadsword und HMS Brilliant zu Beginn des Krieges taktische Atomwaffen vom Typ WE.177 zum Einsatz gegen feindliche U-Boote an Bord hatten. Aus Sicherheitsgründen und um einen Verstoß gegen internationales Recht zu vermeiden, wurden diese Waffen noch auf der Fahrt in den Südatlantik auf die Flugzeugträger HMS Invincible und HMS Hermes umgeladen, die während des Krieges außerhalb der Hoheitsgewässer der Falklandinseln stationiert waren.

Der argentinische Präsident Néstor Kirchner forderte am 7. Dezember 2003 eine offizielle Entschuldigung Großbritanniens, da sein Land durch die britischen Atomwaffen in unangemessener Weise bedroht und gefährdet worden sei. Großbritanniens Premierminister Tony Blair wies diese Forderung mehrfach als unangebracht zurück.

Zeittafel

detaillierte Angaben unter Zeittafel des Falklandkrieges

Vorgeschichte

1502 Die Inseln werden erstmals von dem Italiener Amérigo Vespucci gesichtet.
1520 Die Inseln werden von dem Portugiesen Esteban Gomes gesichtet und „San Antón-Inseln“ genannt.
1592 Die Inseln werden von dem Engländer John Davis gesichtet und Davis-Inseln genannt
1690 Der Engländer John Strong landet auf den Falklandinseln und gibt der Inselgruppe ihren heutigen (englischen) Namen
1764 Die erste französische Siedlung auf Ostfalkland (Port Saint Louis), Franzosen nennen die Inseln: Les Nouvelles Malouines
1766 Erste englische Siedlung auf Westfalkland, Port Egmont getauft
1770 Port Egmont wird von den Spaniern geräumt
1774 Die Engländer ziehen sich definitiv zurück
1811 Die Spanier ziehen sich zurück
1820 Argentinien beansprucht die Inseln als Erbe Spaniens
1833 Die Briten besetzen entgegen massiver argentinischer Proteste das gesamte Archipel.
1960er UNO-Resolution, die eine Lösung im Sinne der Einwohner der Inseln fordert. Bei Abstimmungen entscheiden sich die Einwohner stets für die Zugehörigkeit zu Großbritannien.

Der Falklandkrieg 1982

April (Argentinische Invasion und britische Kriegsvorbereitung)

02. April Argentinische Marineinfanteristen und Fallschirmjäger landen auf Ostfalkland (Isla Soledad)
03. April Argentinische Landung auf Südgeorgien (Georgia del Sur)
04. April Argentinien annektiert die Malwinen (Falklandinseln), Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln
05. April Der britische Außenminister Lord Carrington, sein Stellvertreter Humphrey Atkins, sowie der Staatsminister im Außenministerium Richard Luce reichen ihren Rücktritt ein
12. April Großbritannien erklärt eine Zone von 200 sm um die umstrittene Inselgruppe zur Seemilitärischen Sperrzone (MEZ, Maritime Exclusion Zone)[8].
14. April Das britische Unterhaus bestätigt im Zuge einer Sondersitzung militärische Maßnahmen.
25. April Der erste britische Flottenverband erreicht das eigentliche Kriegsgebiet der Falklandinseln/Malwinen.
28. April Inzwischen sind die argentinischen Streitkräfte auf den Falklandinseln/Malwinen auf 12.630 Mann verstärkt. Der größte Teil (7.000) ist in Stanley (Puerto Argentino) stationiert.
30. April Großbritannien erklärt ab 12:00 Uhr UTC die totale See- und Luftblockade (TEZ, Total Exclusion Zone) in einem 200 Seemeilenradius um die Falklandinseln/Malwinen.

Mai (Beginn der Rückeroberung)

01. Mai Die Rückeroberung wird am frühen Morgen eingeleitet mit einem Fernluftangriff auf das Flugfeld von Stanley (Black Buck 1).
Erste Luftkämpfe
02. Mai Das britische Atom-U-Boot HMS Conqueror torpediert den argentinischen Kreuzer ARA General Belgrano.
04. Mai HMS Sheffield wird durch eine Exocet-Rakete versenkt.
15. Mai Eine britische Kommandoeinheit landet auf Pebble Island (Isla de Borbón) und zerstört 11 Flugzeuge.
21. Mai Britische Landung in der 80 km westlich von Stanley gelegenen San-Carlos-Bucht
HMS Ardent wird versenkt.
23. Mai HMS Antelope wird versenkt.
25. Mai HMS Coventry wird versenkt.
27. Mai Die Briten beginnen aus dem Brückenkopf auszubrechen. Ziele sind Darwin und Stanley.
29. Mai Nach hartem blutigem Kampf nehmen 600 britische Fallschirmjäger Goose Green (Pradera del Ganso) ein.
31. Mai In der Nacht zum 1. Juni landen die Briten mit weiteren 2.630 Mann ca. 25 km von Stanley entfernt im südlichen Teil der Berkeley-Bucht (Berkeley Sound; Bahía de la Anunciación). Angenommene Truppenstärke betrug damals ca. 5000 Mann der Royal British Marines. Von San Carlos aus umstellen die Marines Port Stanley, die Hauptstadt der Inseln.

Juni (Ende des Krieges und britischer Sieg)

03. Juni Black Buck 6 setzt erfolgreich AGM-45 Shrike gegen argentinische Radarstellungen in Stanley ein, muss aber aufgrund technischer Probleme in Brasilien notlanden und wird interniert.
08. Juni Die RFA Sir Galahad wird schwer beschädigt und ist nicht mehr einsatzfähig.
12. Juni Britische Bodentruppen beginnen die Offensive auf Stanley aus drei Richtungen.
14. Juni Britische Truppen dringen in Stanley ein.
Der argentinische Generalmajor Menendez schlägt eine Waffenruhe vor.
15. Juni (Kriegsende) Um 21:00 Uhr MEZ werden die Kampfhandlungen endgültig eingestellt.

Verluste und Kriegskosten

Großbritannien

Kriegskosten: ca. 2,5 Milliarden britische Pfund.

264 Falklandveteranen haben sich in den 20 Jahren, die auf das Kriegsende folgten, das Leben genommen.

Argentinien

  • 649 Gefallene (einschließlich 18 zivile Seeleute) und 1.068 verwundete Soldaten, Seeleute und Flieger
  • 1 Kreuzer: ARA General Belgrano
  • 1 U-Boot: ARA Santa Fe
  • 2 Patrouillenboote: PNA Río Iguazú und PNA Islas Malvinas (erbeutet)
  • 3 Frachter: Río Carcarañá, ARA Bahía Buen Suceso, ARA Isla de los Estados
  • 1 Spiontrawler: Narwal
  • 1 ziviles Tankschiff: Yehuin (erbeutet)

Kriegskosten: unbekannt

Die Zahl der argentinischen Veteranen, die innerhalb 20 Jahren nach Kriegsende Selbstmord begingen, beträgt über 450.[9]

Siehe auch

Commons: Falklandkrieg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. a b c d Dr. James S. Corum - Argentine Airpower in the Falklands War: An Operational View
  2. http://www.raf.mod.uk/falklands/inv.html
  3. a b c d Brigadier Julian Thompson, http://www.guardian.co.uk/falklands25years/
  4. Sir John Nott, http://www.guardian.co.uk/falklands25years/
  5. SAS 'suicide mission' to wipe out Exocets
  6. Ltd Col Mike Rose, http://www.guardian.co.uk/falklands25years/
  7. Robert Fox, http://www.guardian.co.uk/falklands25years/
  8. http://www.mod.uk/DefenceInternet/FactSheets/ChronologyOfEvents.htm
  9. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/einewelt/485782/

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