„Edmond Delfour“ – Versionsunterschied

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== Spieler ==
== Spieler ==
=== Vereinskarriere ===
=== Vereinskarriere ===
Der [[Stürmer (Fußball)|Halbstürmer]] Delfour wechselte mit 20 Jahren aus dem [[Banlieue|Pariser Umland]] zum Hauptstadtclub [[Stade Français (Fußball)|Stade Français]], in welchem er bald darauf zum Stammspieler wurde. Dadurch machte er das Auswahlkommitee des [[Fédération Française de Football|Fußballverbandes]] aufmerksam, das ihn für eine Aufnahme in die französische Nationalelf (siehe [[Edmond Delfour#Nationalmannschaft|unten]]) beobachtete. Als besondere Stärken des drahtigen Spielers galten Technik, Ballfertigkeit und eine außerordentliche Kondition. Delfour pflegte ein zu jener Zeit untypisch risikoreiches Spiel, bei dem er seine Gegenspieler [[Dribbeln|umdribbelte]]. Im Jahr 1929 wechselte er zum Lokalrivalen [[RC Paris|Racing Club de France]], in dem er acht Jahre blieb. Daraufhin wurde er 1932 – mit Einführung einer [[Ligue 1|professionellen Liga]] – offiziell Berufsfußballer und gewann 1936 den [[Double (Fußball)|Doublé]] ([[Französischer Fußballmeister|Landesmeister]] und [[Französischer Fußballpokal|Pokalsieger]]) in einer Mannschaft, in der als weitere bekannte Fußballgrößen die beiden „Austro-Franzosen“ [[Rudolf Hiden|„Rodolphe“ Hiden]] und [[Auguste Jordan|„Gusti“ Jordan]], sowie das torgefährliche Duo [[Émile Veinante|Veinante]], [[Roger Couard|Couard]] und der Brite [[Frederick Kennedy]] spielten.
Der drahtige [[Stürmer (Fußball)|Halbstürmer]] Delfour kam mit 20 Jahren aus dem [[Banlieue|Pariser Umland]] zum Hauptstadtclub [[Stade Français (Fußball)|Stade Français]], in welchem er bald darauf zum Stammspieler wurde. Dadurch machte er das Auswahlkommitee des [[Fédération Française de Football|Fußballverbandes]] auf sich aufmerksam (siehe [[Edmond Delfour#Nationalmannschaft|unten]]). Zu seinen besonderen Stärken gehörten Technik, Ballfertigkeit und eine außerordentliche Kondition, die es ihm ermöglichten, auf dem Spielfeld lange Wege zu gehen; Delfour scheute sich auch nicht davor, Gegenspieler zu umdribbeln, was zu seiner aktiven Zeit von den Trainern nicht mehr unbedingt gerne gesehen wurde. Außerhalb des Stadions wird er als [[Filou]] und Stimmungskanone beschrieben, was er während der damals noch relativ lang dauernden Reisen mit seinen Mannschaften häufig unter Beweis gestellt hat. Als besondere Stärken des drahtigen Spielers galten Technik, Ballfertigkeit und eine außerordentliche Kondition. Delfour pflegte ein zu jener Zeit untypisch risikoreiches Spiel, bei dem er seine Gegenspieler [[Dribbeln|umdribbelte]]. Im Jahr 1929 wechselte er zum Lokalrivalen [[RC Paris|Racing Club de France]], in dem er acht Jahre blieb. Dort wurde er 1932 – mit Einführung einer [[Ligue 1|professionellen Liga]] – auch offiziell Berufsfußballer und gewann 1936 den [[Double (Fußball)|Doublé]] ([[Französischer Fußballmeister|Landesmeister]] und [[Französischer Fußballpokal|Pokalsieger]]) in einer Mannschaft, die mit den beiden „Austro-Franzosen“ [[Rudolf Hiden|„Rodolphe“ Hiden]] und [[Auguste Jordan|„Gusti“ Jordan]], dem torgefährlichen Duo [[Émile Veinante|Veinante]]/[[Roger Couard|Couard]] und dem Briten [[Frederick Kennedy]] weitere überragende Spieler in ihren Reihen hatte.


In den beiden Jahren vor [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsausbruch]] spielte er im Norden Frankreichs für den [[RC Roubaix]]; dort beendete er seine gut neun Jahre währende Nationalmannschaftskarriere, musste jedoch auch viele Niederlagen hinnehmen: die Roubaisiens waren am Ende der Saison 1938/39 auf dem letzten Tabellenplatz. Daraufhin wechselte Edmond Delfour in die [[Normandie]] zum [[FC Rouen]], wo er während Krieg und [[Westfeldzug 1940|deutscher Besetzung]] die nächsten sechs Jahre verbrachte: 1940 gewann er dort den Meistertitel der Nordgruppe der Liga, der allerdings ebensowenig als offizieller Titel zählt wie die Kriegsmeisterschaft 1945, die der erneute Nord-Erste aus Rouen nach einem 4:0 über den Südsieger [[Olympique Lyon|Lyon Olympique Universitaire]] feierte. 1941, 1942 und 1943 belegte Delfour mit diesem Klub zudem jeweils den zweiten Platz in der Gruppe Nord. Nach der Befreiung Frankreichs kehrte er dennoch nach Paris zurück und bestritt noch eine Saison in der ''Division 1'' für [[Red Star Paris|Red Star Olympique]]. An deren Ende schaffte es seine Mannschaft im Pokal bis ins Finale. Dieses ging gegen [[OSC Lille|Lille OSC]] verloren. Der inzwischen 39-jährige Delfour nahm am Endspiel nicht mehr teil.
In den beiden Jahren vor [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsausbruch]] spielte er im Norden Frankreichs für den [[RC Roubaix]]; dort beendete er seine gut neun Jahre währende Nationalmannschaftskarriere, erlebte allerdings auch eine sportlich besonders dunkle Stunde: die Roubaisiens landeten am Ende der Saison 1938/39 auf dem letzten Tabellenplatz. Daraufhin wechselte Edmond Delfour in die [[Normandie]] zum [[FC Rouen]], wo er während Krieg und [[Westfeldzug 1940|deutscher Besetzung]] die nächsten sechs Jahre verbrachte – und das durchaus erfolgreich: 1940 gewann er dort den Meistertitel der Nordgruppe der Liga, der allerdings ebensowenig als offizieller Titel zählt wie die Kriegsmeisterschaft 1945, die der erneute Nord-Erste aus Rouen nach einem 4:0 über den Südsieger [[Olympique Lyon|Lyon Olympique Universitaire]] feierte. 1941, 1942 und 1943 belegte Delfour mit diesem Klub zudem jeweils den zweiten Platz in der Gruppe Nord. Nach der Befreiung Frankreichs kehrte er dennoch nach Paris zurück und bestritt noch eine Saison in der ''Division 1'' für [[Red Star Paris|Red Star Olympique]]. An deren Ende schaffte es seine Mannschaft im Pokal bis ins Finale. Dieses ging gegen [[OSC Lille|Lille OSC]] verloren. Der inzwischen 39-jährige Delfour nahm am Endspiel nicht mehr teil.


==== Stationen ====
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Edmond Delfour bestritt zwischen Mai 1929 und Juni 1938 insgesamt 41 Spiele für die [[Französische Fußballnationalmannschaft|Équipe tricolore]], davon drei in seiner Zeit bei Stade Français, 34 bei Racing Paris und vier für den RC Roubaix. In diesen Spielen gelangen ihm zwei Tore, und in zwölf Begegnungen war er zudem Mannschaftskapitän.
Edmond Delfour bestritt zwischen Mai 1929 und Juni 1938 insgesamt 41 Spiele für die [[Französische Fußballnationalmannschaft|Équipe tricolore]], davon drei in seiner Zeit bei Stade Français, 34 bei Racing Paris und vier für den RC Roubaix. In diesen Spielen gelangen ihm zwei Tore, und in zwölf Begegnungen war er zudem Mannschaftskapitän.
Zu den internationalen Höhepunkten zählen seine Teilnahmen an den ersten drei [[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeisterschaften]]: bei den Turnieren in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1930|Uruguay]], [[Fußball-Weltmeisterschaft 1934|Italien]] und [[Fußball-Weltmeisterschaft 1938|im eigenen Land]] bestritt Delfour sämtliche sechs Spiele der Nationalelf; er nahm auch an dem inoffiziellen Match teil, das die Franzosen am 1. August 1930, bevor sie nach Europa zurückkehrten, mit 2:3 gegen [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft|Brasilien]] verloren.
Zu den internationalen Höhepunkten zählen seine Teilnahmen an den ersten drei [[Fußball-Weltmeisterschaft|Weltmeisterschaften]]: bei den Turnieren in [[Fußball-Weltmeisterschaft 1930|Uruguay]], [[Fußball-Weltmeisterschaft 1934|Italien]] und [[Fußball-Weltmeisterschaft 1938|im eigenen Land]] bestritt Delfour sämtliche sechs Spiele der Nationalelf; er nahm auch an dem inoffiziellen Match teil, das die Franzosen am 1. August 1930, bevor sie nach Europa zurückkehrten, mit 2:3 gegen [[Brasilianische Fußballnationalmannschaft|Brasilien]] verloren.
Mit seiner 41. Berufung, einer Heimniederlage gegen [[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]], stellte er den bis dahin gültigen Nationalspielerrekord von [[Jules Dewaquez]] ein, konnte ihn aber nicht mehr überbieten. Im Juni 1937 wurde er für die Westeuropa-Auswahl aufgeboten, die in [[Amsterdam]] gegen die starke zentraleuropäische Elf mit ihren österreichischen, tschechischen und ungarischen Spielern allerdings 1:3 unterlag.
Mit seiner 41. Berufung, einer Heimniederlage gegen [[Italienische Fußballnationalmannschaft|Italien]], stellte er den bis dahin gültigen Nationalspielerrekord von [[Jules Dewaquez]] ein, konnte ihn aber nicht mehr überbieten. Im Juni 1937 wurde er für die Westeuropa-Auswahl aufgeboten, die in [[Amsterdam]] gegen die starke zentraleuropäische Elf mit ihren österreichischen, tschechischen und ungarischen Könnern allerdings 1:3 unterlag.


== Trainer ==
== Trainer ==

Version vom 5. Juli 2007, 15:30 Uhr

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Edmond Delfour (* 1. November 1907 in Ris-Orangis im heutigen Département Essonne; † 21. Dezember 1990 auf Korsika) war ein französischer Fußballspieler und -trainer.

Spieler

Vereinskarriere

Der drahtige Halbstürmer Delfour kam mit 20 Jahren aus dem Pariser Umland zum Hauptstadtclub Stade Français, in welchem er bald darauf zum Stammspieler wurde. Dadurch machte er das Auswahlkommitee des Fußballverbandes auf sich aufmerksam (siehe unten). Zu seinen besonderen Stärken gehörten Technik, Ballfertigkeit und eine außerordentliche Kondition, die es ihm ermöglichten, auf dem Spielfeld lange Wege zu gehen; Delfour scheute sich auch nicht davor, Gegenspieler zu umdribbeln, was zu seiner aktiven Zeit von den Trainern nicht mehr unbedingt gerne gesehen wurde. Außerhalb des Stadions wird er als Filou und Stimmungskanone beschrieben, was er während der damals noch relativ lang dauernden Reisen mit seinen Mannschaften häufig unter Beweis gestellt hat. Als besondere Stärken des drahtigen Spielers galten Technik, Ballfertigkeit und eine außerordentliche Kondition. Delfour pflegte ein zu jener Zeit untypisch risikoreiches Spiel, bei dem er seine Gegenspieler umdribbelte. Im Jahr 1929 wechselte er zum Lokalrivalen Racing Club de France, in dem er acht Jahre blieb. Dort wurde er 1932 – mit Einführung einer professionellen Liga – auch offiziell Berufsfußballer und gewann 1936 den Doublé (Landesmeister und Pokalsieger) in einer Mannschaft, die mit den beiden „Austro-Franzosen“ „Rodolphe“ Hiden und „Gusti“ Jordan, dem torgefährlichen Duo Veinante/Couard und dem Briten Frederick Kennedy weitere überragende Spieler in ihren Reihen hatte.

In den beiden Jahren vor Kriegsausbruch spielte er im Norden Frankreichs für den RC Roubaix; dort beendete er seine gut neun Jahre währende Nationalmannschaftskarriere, erlebte allerdings auch eine sportlich besonders dunkle Stunde: die Roubaisiens landeten am Ende der Saison 1938/39 auf dem letzten Tabellenplatz. Daraufhin wechselte Edmond Delfour in die Normandie zum FC Rouen, wo er während Krieg und deutscher Besetzung die nächsten sechs Jahre verbrachte – und das durchaus erfolgreich: 1940 gewann er dort den Meistertitel der Nordgruppe der Liga, der allerdings ebensowenig als offizieller Titel zählt wie die Kriegsmeisterschaft 1945, die der erneute Nord-Erste aus Rouen nach einem 4:0 über den Südsieger Lyon Olympique Universitaire feierte. 1941, 1942 und 1943 belegte Delfour mit diesem Klub zudem jeweils den zweiten Platz in der Gruppe Nord. Nach der Befreiung Frankreichs kehrte er dennoch nach Paris zurück und bestritt noch eine Saison in der Division 1 für Red Star Olympique. An deren Ende schaffte es seine Mannschaft im Pokal bis ins Finale. Dieses ging gegen Lille OSC verloren. Der inzwischen 39-jährige Delfour nahm am Endspiel nicht mehr teil.

Stationen

  • ES Viry-Châtillon
  • Draveil
  • ES Juvisy-sur-Orge
  • Stade Français Paris (1928/29)
  • RC Paris (1929-1937; bis 1932 Racing Club de France)
  • RC Roubaix (1937-1939)
  • FC Rouen (1939-1945; in der Spielzeit 1943/44 als Regionalauswahl Équipe Fédérale Rouen-Normandie)
  • Red Star Olympique Paris (1945/46)

Nationalmannschaft

Edmond Delfour bestritt zwischen Mai 1929 und Juni 1938 insgesamt 41 Spiele für die Équipe tricolore, davon drei in seiner Zeit bei Stade Français, 34 bei Racing Paris und vier für den RC Roubaix. In diesen Spielen gelangen ihm zwei Tore, und in zwölf Begegnungen war er zudem Mannschaftskapitän. Zu den internationalen Höhepunkten zählen seine Teilnahmen an den ersten drei Weltmeisterschaften: bei den Turnieren in Uruguay, Italien und im eigenen Land bestritt Delfour sämtliche sechs Spiele der Nationalelf; er nahm auch an dem inoffiziellen Match teil, das die Franzosen am 1. August 1930, bevor sie nach Europa zurückkehrten, mit 2:3 gegen Brasilien verloren. Mit seiner 41. Berufung, einer Heimniederlage gegen Italien, stellte er den bis dahin gültigen Nationalspielerrekord von Jules Dewaquez ein, konnte ihn aber nicht mehr überbieten. Im Juni 1937 wurde er für die Westeuropa-Auswahl aufgeboten, die in Amsterdam gegen die starke zentraleuropäische Elf mit ihren österreichischen, tschechischen und ungarischen Könnern allerdings 1:3 unterlag.

Trainer

Später hat Delfour als Trainer gearbeitet und besaß insbesondere in Belgien einen guten Ruf; dort arbeitete er bei KAA Gent, Royale Union Saint-Gilloise, Cercle Brügge (1958-1962) und dem RFC Lüttich. In Frankreich war er für Stade Français, Le Havre AC und zum Abschluss SEC Bastia tätig.

Nach 13 Trainerjahren ließ er sich dauerhaft auf Korsika nieder, wo er eine Zeit lang das Hotel seines Schwiegersohnes, des französischen Ex-Nationalkeepers Dominique Colonna, im Restonica-Tal führte. Einmal ließ er sich noch überreden, an die Seitenlinie zurückzukehren, als der dortige Amateurverein US Corte bei ihm anfragte. Edmond Delfour starb 1990 im Alter von 83 Jahren.

Palmarès als Spieler

Literatur

  • Hubert Beaudet: La Coupe de France. Ses vainqueurs, ses surprises. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003 ISBN 2-84253-958-3
  • Hubert Beaudet: Le Championnat et ses champions. 70 ans de Football en France. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2002 ISBN 2-84253-762-9
  • Denis Chaumier: Les Bleus. Tous les joueurs de l'équipe de France de 1904 à nos jours. Larousse, o.O. 2004 ISBN 2-03-505420-6
  • Pierre Delauney/Jacques de Ryswick/Jean Cornu: 100 ans de football en France. Atlas, Paris 1982, 1983² ISBN 2-7312-0108-8
  • Gérard Ejnès/L'Équipe: La belle histoire. L'équipe de France de football. L'Équipe, Issy-les-Moulineaux 2004 ISBN 2-951-96053-0
  • Paul Hurseau/Jacques Verhaeghe: Les immortels du football nordiste. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003 ISBN 2-84253-867-6