„Demydiw (Wyschhorod)“ – Versionsunterschied

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Die Ortschaft wurde im Jahre 1026 erstmals schriftlich erwähnt. Mit der [[Union von Lublin]] im Jahr 1569 fiel Demidiv an [[Königreich Polen|Polen]], 1796 wieder an die Ukraine.
Die Ortschaft wurde im Jahre 1026 erstmals schriftlich erwähnt. Mit der [[Union von Lublin]] im Jahr 1569 fiel Demidiv an [[Königreich Polen|Polen]], 1796 wieder an die Ukraine.


Im Sommer 1941 verlief die Frontlinie der Verteidigung von [[Kiew|Kjiv]] gegen die Deutsche Invasion am unteren Irpin. Das Dorf wurde am 24. September 1941 von deutschen Truppen eingenommen, zahlreiche Einwohner getötet oder als Zwangsarbeiter ins Reich verschleppt. Am 4. Oktober 1943 wurde Demidiv von der Roten Armee befreit, hieran erinnert ein Denkmal im Zentrum des Ortes. In Demidiv befinden sich zwei Soldatenfriedhöfe der Roten Armee mit Gedenktafeln (Denkmalnummern 1081 und 449) sowie mehrere gekennzeichnete Einzelbestattungen.
Im Sommer 1941 verlief die Frontlinie der Verteidigung von [[Kiew]] gegen die Deutsche Invasion am unteren Irpin. Das Dorf wurde am 24. September 1941 von deutschen Truppen eingenommen, zahlreiche Einwohner getötet oder als Zwangsarbeiter ins Reich verschleppt. Am 4. Oktober 1943 wurde Demydiw von der Roten Armee befreit, hieran erinnert ein Denkmal im Zentrum des Ortes. In Demydiw befinden sich zwei Soldatenfriedhöfe der Roten Armee mit Gedenktafeln (Denkmalnummern 1081 und 449) sowie mehrere gekennzeichnete Einzelbestattungen.
1959 wurde in Demidiv die [[Kolchose]] Demidivka eingerichtet, die 1961 mit der Kolchose Lytlizka in die Bezirkskolchose Vasiljevka umgewandelt wurde.
1959 wurde in Demydiw die [[Kolchose]] Demidivka eingerichtet, die 1961 mit der Kolchose Lytlizka in die Bezirkskolchose Vasiljevka umgewandelt wurde.


Am 25. Februar, mit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Überfall Russlands auf die Ukraine]] wurde der in den 1960er Jahren erbaute Staudamm, mit dem die Feuchtgebiete an der Mündung des Irpin entwässert worden waren, geöffnet, um das [[Schlacht um Kiew (2022)|Vordringen russischer Truppen auf Kiew]] aufzuhalten. Dadurch wurden Teile Demidivs und 13.000 Hektar Land überflutet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/environment/2022/may/11/ukraine-hero-irpin-river-helped-save-kyiv-but-what-now-for-its-newly-restored-wetlands-aoe |titel=Ukraine’s ‘hero river’ helped save Kyiv. But what now for its newly restored wetlands? |datum=2022-05-11 |sprache=en |abruf=2022-05-17}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Demydow überschwemmte sich selbst gegen russische Truppen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-05-17 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-demydow-ueberschwemmte-sich-selbst-gegen-russische-truppen-a-89f88a23-6a51-4832-a77d-df2382853dd5 |Abruf=2022-05-17}}</ref>
Am 25. Februar, mit dem [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|Überfall Russlands auf die Ukraine]] wurde der in den 1960er Jahren erbaute Staudamm, mit dem die Feuchtgebiete an der Mündung des Irpin entwässert worden waren, geöffnet, um das [[Schlacht um Kiew (2022)|Vordringen russischer Truppen auf Kiew]] aufzuhalten. Dadurch wurden Teile Demydiws und 13.000 Hektar Land überflutet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.theguardian.com/environment/2022/may/11/ukraine-hero-irpin-river-helped-save-kyiv-but-what-now-for-its-newly-restored-wetlands-aoe |titel=Ukraine’s ‘hero river’ helped save Kyiv. But what now for its newly restored wetlands? |datum=2022-05-11 |sprache=en |abruf=2022-05-17}}</ref><ref>{{Literatur |Titel=Ukraine: Demydow überschwemmte sich selbst gegen russische Truppen |Sammelwerk=Der Spiegel |Datum=2022-05-17 |ISSN=2195-1349 |Online=https://www.spiegel.de/ausland/ukraine-demydow-ueberschwemmte-sich-selbst-gegen-russische-truppen-a-89f88a23-6a51-4832-a77d-df2382853dd5 |Abruf=2022-05-17}}</ref>


Im Ort steht ein Gedenkkreuz für die Opfer des [[Holodomor]].
Im Ort steht ein Gedenkkreuz für die Opfer des [[Holodomor]].
Das Dorf wird in dem Roman "[[Babyn Jar|Babi Jar]]" von [[Anatoli Wassiljewitsch Kusnezow|A. W. Kusnezow]] erwähnt.
Das Dorf wird in dem Roman "[[Babyn Jar|Babi Jar]]" von [[Anatoli Wassiljewitsch Kusnezow|A. W. Kusnezow]] erwähnt.

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Version vom 27. Dezember 2022, 11:29 Uhr

Demydiw
Демидів
Wappen fehlt
Demydiw (Ukraine)
Demydiw (Ukraine)
Demydiw
Basisdaten
Oblast: Oblast Kiew
Rajon: Rajon Wyschhorod
Höhe: 107 m
Fläche: 6 km²
Einwohner: 3.702 (2006)
Bevölkerungsdichte: 617 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 07335
Vorwahl: +380 4596
Geographische Lage: 50° 44′ N, 30° 20′ OKoordinaten: 50° 43′ 38″ N, 30° 19′ 38″ O
KOATUU: 3221882401
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Adresse: вул. Фастова 4
07335 с. Демидів
Statistische Informationen
Demydiw (Oblast Kiew)
Demydiw (Oblast Kiew)
Demydiw
i1

Demydiw (ukrainisch Демидів, russisch Демидов Demidow) ist eines der ältesten Dörfer in der Ukraine und hat etwa 3700 Einwohner (2006).[1] Es hatte 2022 etwa 750 Häuser und befindet sich an der Regionalstraße P–02 im Rajon Wyschhorod (Oblast Kiew) 35 km nördlich von Kiew. Demydiv liegt am linken Ufer des Irpin nahe dessen Mündung in den zum Kiewer Meer angestauten Dnepr zwischen Dymer im Norden und Ljutisch im Süden.[2]

Die auf einer Karte der Provinz Kiew aus dem 18. Jahrhundert verzeichnete Ortschaft

Geschichte

Die Ortschaft wurde im Jahre 1026 erstmals schriftlich erwähnt. Mit der Union von Lublin im Jahr 1569 fiel Demidiv an Polen, 1796 wieder an die Ukraine.

Im Sommer 1941 verlief die Frontlinie der Verteidigung von Kiew gegen die Deutsche Invasion am unteren Irpin. Das Dorf wurde am 24. September 1941 von deutschen Truppen eingenommen, zahlreiche Einwohner getötet oder als Zwangsarbeiter ins Reich verschleppt. Am 4. Oktober 1943 wurde Demydiw von der Roten Armee befreit, hieran erinnert ein Denkmal im Zentrum des Ortes. In Demydiw befinden sich zwei Soldatenfriedhöfe der Roten Armee mit Gedenktafeln (Denkmalnummern 1081 und 449) sowie mehrere gekennzeichnete Einzelbestattungen. 1959 wurde in Demydiw die Kolchose Demidivka eingerichtet, die 1961 mit der Kolchose Lytlizka in die Bezirkskolchose Vasiljevka umgewandelt wurde.

Am 25. Februar, mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine wurde der in den 1960er Jahren erbaute Staudamm, mit dem die Feuchtgebiete an der Mündung des Irpin entwässert worden waren, geöffnet, um das Vordringen russischer Truppen auf Kiew aufzuhalten. Dadurch wurden Teile Demydiws und 13.000 Hektar Land überflutet.[3][4]

Im Ort steht ein Gedenkkreuz für die Opfer des Holodomor. Das Dorf wird in dem Roman "Babi Jar" von A. W. Kusnezow erwähnt.

Commons: Demydow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Offizielle Seite des Dorfes Demydow auf der Webpräsenz der Werchowna Rada; zuletzt abgerufen am 16. November 2014.
  2. Oblast Kiew-Geschichte der Städte und Dörfer der Ukrainischen SSR – Demydow; abgerufen am 16. November 2014.
  3. Ukraine’s ‘hero river’ helped save Kyiv. But what now for its newly restored wetlands? 11. Mai 2022, abgerufen am 17. Mai 2022 (englisch).
  4. Ukraine: Demydow überschwemmte sich selbst gegen russische Truppen. In: Der Spiegel. 17. Mai 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 17. Mai 2022]).