„Braun“ – Versionsunterschied

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[[Braunes Haus|Braune Haus]] war von 1930 bis 1945 in München die Parteizentrale der [[NSDAP]].
[[Braunes Haus|Braune Haus]] war von 1930 bis 1945 in München die Parteizentrale der [[NSDAP]].


Heute wird die Farbe eher abwertend für die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland gesetzt. In dieser Tradition steht die Farbe auch für ähnliches Gedankengut wie [[Neonazismus]], [[Rechtsradikalismus]], [[Rechtsextremismus]], [[Rechtspopulismus]]
Heute wird die Farbe eher abwertend für die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland gesetzt. In dieser Tradition steht die Farbe auch für ähnliches Gedankengut wie [[Neonazismus]], [[Rechtsradikalismus]], [[Rechtsextremismus]], [[Rechtspopulismus]].


Arnold Rabbow stellt die Frage<ref>Arnold Rabbow: ''Dtv-Lexikon politischer Symbole''. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, ISBN B0000BT4H7</ref>, ob sich die [[NSDAP]] bei dieser Farbwahl unbewusst selbst charakterisierte und ob die [[SA]] sich nicht bewusst war, zu welchen Assoziationen ihr Sturmlied ''Wir sind des Führers braune Haufen'' herausforderte.
Arnold Rabbow stellt die Frage<ref>Arnold Rabbow: ''Dtv-Lexikon politischer Symbole''. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, ISBN B0000BT4H7</ref>, ob sich die [[NSDAP]] bei dieser Farbwahl unbewusst selbst charakterisierte und ob die [[SA]] sich nicht bewusst war, zu welchen Assoziationen ihr Sturmlied ''Wir sind des Führers braune Haufen'' herausforderte.

Version vom 6. August 2008, 01:40 Uhr

Die Farbe Braun bezeichnet ein stark abgedunkeltes Gelb, Orange oder Rot[1]

Schwarzbraun
Farbcode: #553A26
Gelbbraun
Farbcode: #645D25
Orangebraun
Farbcode: #965220
Rotbraun
Farbcode: #963F20
Ockerbraun
Farbcode: #957101

Farblehre

Farbmetrisch wird eine Farbe immer dann als Braun wahrgenommen, wenn sie durch Abfärben einer warmen Farbe (Gelb, Orange, Rot) mit Schwarz entstanden ist. Braun ist eine gebrochene Farbe.

Besonders helle Brauntöne nennt man naturfarben.

Die Farbgruppe der Brauntöne umfasst also Farbtöne zwischen Neutralgelb und Weinrot und Helligkeiten unter 50%. Die Sättigung liegt bei etwa 30% für die rote Seite, aber etwa 70% für Gelbtöne [2]: Gelbtöne schlagen schneller in eine als eigenständige Farbe empfundene Farbnuance um, während gebrochene Rottöne bei gleichem Schwarzanteil noch als Dunkelrot empfunden werden.

In der Praxis lässt es sich durch subtraktive Farbmischung mit Farbmitteln, auch durch Mischung unterschiedlichster Farben erzielen – solange der Teil der warmen Farben überwiegt, die Tertiärfarbe mit überwiegendem Grün gehört zu Oliv.

Psyche

In der Umgangssprache spricht man beispielsweise von Hellbraun oder Dunkelbraun, Tiefbraun, oder nutzt andere Wörter, um die Farbnuance genauer zu beschreiben: teerbraun, erdbraun, kastanienbraun (maronenbraun), schokoladebraun, kaffeebraun und viele mehr.

In der Mode bezeichnet man braune Nuancen als Erdtöne. Sinngemäß trifft dies die Methoden der Farbtypenlehre, die eine Verbindung zwischen dem Charakter einer Person und deren Lieblingsfarben herstellen. So wird die Farbe braun auf die Erdmenschen bezogen.[3]

Pigmente, Farbmittel

Bekannte braune Farbmittel sind Vandyckbraun, Sepia, Umbra, Ocker oder auch Venezianischbraun.

Einen Überblick der Farbmittel findet sich in der Liste brauner Farbmittel.

Sinngebung

Die natürliche Farbe Braun assoziiert Sonnenbraun (Bräunung der Haut) und gilt in westlichen Kulturen als positiv. Noch zu Beginn des vorigen Jahrhunderts aber galt gebräunte Haut als bäuerlich und das Schönheitsideal forderte „vornehme Blässe“. In einem seltsamen Widerspruch zum zeitgenössischen Schönheitsideal steht aber der mit der braunen Hautfarbe vieler nichteuropäischer Völker in Zusammenhang stehende Rassismus.

Politik

Die politische Symbolfarbe Braun war als bewusste Kennfarbe der Nationalsozialisten gewählt. Ursprünglich als Sinnbild der Verbundenheit mit Scholle und Boden. Daraus folgend waren die Uniformhemden der SA braun, diejenigen der SS sogar schwarz. Das Braune Haus war von 1930 bis 1945 in München die Parteizentrale der NSDAP.

Heute wird die Farbe eher abwertend für die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland gesetzt. In dieser Tradition steht die Farbe auch für ähnliches Gedankengut wie Neonazismus, Rechtsradikalismus, Rechtsextremismus, Rechtspopulismus.

Arnold Rabbow stellt die Frage[4], ob sich die NSDAP bei dieser Farbwahl unbewusst selbst charakterisierte und ob die SA sich nicht bewusst war, zu welchen Assoziationen ihr Sturmlied Wir sind des Führers braune Haufen herausforderte.

„Es ist stark, kraftvoll, derb, schwer, gesund. Braun wird deshalb auch als Farbe des Männlichen angesehen. Es wird auch mit dem Inferioren in der Natur verbunden, mit allem, das nicht durch Kultur >angehoben< wurde, sondern auf seinem ursprünglichen niederen Niveau verblieb […] es symbolisiert die niedrigen Aspekte des Lebens selbst.“

Farbpsychologe Benjamin Jan Kouwer: Colors and their Character. Dissertation von 1949

Heraldik

In der Heraldik zählt Braun nicht zu den eigentlichen heraldischen Farben, es wurde erst später den heraldischen Tinkturen zugeordnet.

Assoziationen

Einzelnachweise

  1. Farbmuster nach Handprint (14. September 2006)
  2. Grafik unsaturated color zones in a generic color wheel. In: Handprint (26. September 2006)
  3. Erdtyp
  4. Arnold Rabbow: Dtv-Lexikon politischer Symbole. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, ISBN B0000BT4H7

Vorlage:Farbdarstellung