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1950 schrieb er darüber seinen Tagebuchroman ''Hideg krematórium'' (Kaltes Krematorium). Obwohl es auf Ungarisch verfasst war, wurde es 1950 von einer staatlichen Agentur in Jugoslawien veröffentlicht, als Debreczeni und seine Familie sich nach dem Ersten Weltkrieg hier niederließen. Für kurze Zeit war das Buch sogar Pflichtlektüre in ungarischsprachigen Schulen Jugoslawiens, gelangte jedoch nicht mehr nach Ungarn. 1951 folgte auf Serbisch ''Hladni krematorijum''.<ref>https://gvk.k10plus.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=450380106</ref> "Die sadistischen Nazi-Offiziere und SS-Jungen bekommen im Roman jedoch nicht die Hauptrolle, die Deutschen kommen kaum vor: Die Aufrechterhaltung der Ordnung in den Lagern wurde den Häftlingen überlassen. Die Täter der Hauptgräueltaten waren die Mitglieder der „Lage-Aristokratie“, die unter ihnen hervorragten: die Knüppel, Schreiber, Blockkommandanten, die sich verpflichteten, ihre Kameraden im Austausch für ein wenig zusätzliches Brot oder einen Hauch von Macht zu disziplinieren endloser Hunger. Sie sind die „elenden Götter einer elenden Welt“, die um ihr eigenes Überleben kämpfen, indem sie andere gnadenlos niedertrampeln. ... Die Deutschen selbst blieben innerhalb des Drahtes größtenteils unsichtbar. Lebensmittelverteilung, Disziplin, direkte Arbeitsaufsicht, Terror ersten Grades, also die Exekutivgewalt, wurden in Wirklichkeit den Hadschzaren anvertraut, die nach dem Zufallsprinzip unter den Deportierten ausgewählt wurden."<ref>https://archive.ph/OjqI5</ref>
1950 schrieb er darüber seinen Tagebuchroman ''Hideg krematórium'' (Kaltes Krematorium). Obwohl es auf Ungarisch verfasst war, wurde es 1950 von einer staatlichen Agentur in Jugoslawien veröffentlicht, als Debreczeni und seine Familie sich nach dem Ersten Weltkrieg hier niederließen. Für kurze Zeit war das Buch sogar Pflichtlektüre in ungarischsprachigen Schulen Jugoslawiens, gelangte jedoch nicht mehr nach Ungarn. 1951 folgte auf Serbisch ''Hladni krematorijum''.<ref>https://gvk.k10plus.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=450380106</ref> "Die sadistischen Nazi-Offiziere und SS-Jungen bekommen im Roman jedoch nicht die Hauptrolle, die Deutschen kommen kaum vor: Die Aufrechterhaltung der Ordnung in den Lagern wurde den Häftlingen überlassen. Die Täter der Hauptgräueltaten waren die Mitglieder der „Lage-Aristokratie“, die unter ihnen hervorragten: die Knüppel, Schreiber, Blockkommandanten, die sich verpflichteten, ihre Kameraden im Austausch für ein wenig zusätzliches Brot oder einen Hauch von Macht zu disziplinieren endloser Hunger. Sie sind die „elenden Götter einer elenden Welt“, die um ihr eigenes Überleben kämpfen, indem sie andere gnadenlos niedertrampeln. ... Die Deutschen selbst blieben innerhalb des Drahtes größtenteils unsichtbar. Lebensmittelverteilung, Disziplin, direkte Arbeitsaufsicht, Terror ersten Grades, also die Exekutivgewalt, wurden in Wirklichkeit den Hadschzaren (Sklaventreiber<ref>https://en.wiktionary.org/wiki/hajcsár</ref>) anvertraut, die nach dem Zufallsprinzip unter den Deportierten ausgewählt wurden."<ref>https://archive.ph/OjqI5</ref>


Judenverfolgung war in stalinistischen Zeiten ein Tabuthema. Seit 2023 wird die Übersetzung ins Englische und sieben weitere Sprachen promotet. Auf Deutsch soll es Ende November 2024 erscheinen.
Judenverfolgung war in stalinistischen Zeiten ein Tabuthema. Seit 2023 wird die Übersetzung ins Englische und sieben weitere Sprachen promotet. Auf Deutsch soll es Ende November 2024 erscheinen.

Aktuelle Version vom 13. Mai 2024, 20:08 Uhr


József Debreczeni ist das Pseudonym von József Brunner (13. Oktober 1905 in Budapest, Ungarn – 26. April 1978 in Belgrad, Serbien), einem jüdisch-ungarischen Schriftsteller, Dichter, Dramatiker, Literaturübersetzer und Journalist. Sein Schriftstellername bezieht sich auf seine angestammten Wurzeln in Debrecen.

Familie

Sein Vater, Fabian Brunner (1876-1944) wurde als Sohn von Jozef und Karolin Brunner im ostungarischen Egyek geboren. Er heiratete Sidonia Lindner (1876-1944), mit der er die Söhne József, Mirko (⚭ 1948 Vera (1925–2019);[1][2] In den 1950er Jahren jugosl. Diplomat in Washington; Vater von Alexander und Vanda) und Ladislav (Laci) hatte. Nach dem Ersten Weltkrieg floh die Familie vor den antisemitischen Angriffen nach der Räterepublik nach Jugoslawien. Sie lebten im einst jugoslawischen Sombor.

József war mit Lenke (1910–1944) verheiratet, der Tochter von Isidor und Paula Rosenberg (geb. Linder) aus Stanišić. Sie wurde in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert, wo sie im Juni 1944 umkam. Alle drei Söhne von Fabian überlebten den Krieg.[3][4]

Leben

József brach sein Studium nach einem Jahr ab und wurde Journalist. Er arbeitete von 1925 bis 1932 für die ungarischen Tageszeitung Bácsmegyei Napló (Tagebuch des Komitats Bács) in Subotica und von 1933 bis 1938 als Postkartenredakteur der illustrierten Wochenzeitung Ünnep (Fest/tag) in Budapest. 1928 veröffentlichte er zusammen mit Kornél Szenteleky die Anthologie moderner serbischer Dichter in ungarischer Sprache. Nachdem er aufgrund der antijüdischen Gesetze entlassen wurde kehrte er nach Jugoslawien zurück, wurde jedoch bald zum Arbeitsdienst gezwungen und kurz vor dem 30. April 1944 nach Bácstopolya transportiert und nach Auschwitz deportiert.

Nach 1945 ließ er sich in Belgrad nieder. Jugoslawische Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichten seine literarischen Werke bis zu seinem Tod. Einige seiner Stücke wurden in Budapest und in Belgrad aufgeführt. Mehrere seiner Bücher wurden auf Serbokroatisch, Slowenisch, Mazedonisch, Rumänisch und Italienisch veröffentlicht. Er selbst übersetzte aus der Literatur dieser Völker. Seine Werke erschienen regelmäßig im Újvidéki Radio (Radio Novi Sad).[5]

Kriegszeit

(Zum Zeitpunkt ihrer Ankunft wussten die Häftlinge nichts über Auschwitz. In Auschwitz wurden schwächere, ältere und kurzsichtige Häftlinge von den anderen Häftlingen getrennt und nie wieder gesehen. Debreczeni erfuhr später, dass sie vergast und eingeäschert wurden. Gefangene konnten sich dafür entscheiden, mit Lastwagen zu ihrem Zielort transportiert zu werden, um einen langen Aufstieg bergauf zu vermeiden, von dem sie nicht wussten, dass er ihre Vernichtung bedeutete.)

Wenig später leistete Debreczeni Zwangsarbeit in drei Konzentrationslagern in der Umgebung von Auschwitz – AL Falkenberg (auch bekannt als Eule, in Sowina (pl)), AL Fürstenstein (Schloss Książ, in Walbrzych) und AL Dörnhau (in Kolce; November 1944 bis Mai 1945) – alle drei waren Außenlager des KL Groß-Rosen für das Bauprojekt Riese, unter anderem durch die Deutsche Tunnelbau Gesellschaft Sänger + Lanninger, Baden-Baden (heute Personalvermittler in Dortmund). Die Firma Kemna „ist das am meisten gefürchtete“ der drei größten Unternehmen, die in dieser Gegend tätig sind, wegen ihrer brutalen Sklaventreiber und der trostlosen Arbeit beim Bohren von Tunneln. Der Schwerpunkt der Urban AG liegt auf „obertägigen Arbeiten“, wie zum Beispiel „Gesteinszerkleinerung, Verlegung von Industriegleiswegen“. Das Kasernenbauunternehmen Baugesellschaft ist „am besten“.[6] - Jedes Lager schrecklicher als das andere. Seine letzte Station war das »Kalte Krematorium«, die Krankenbaracke des Zwangsarbeitslagers Dörnhau (Kolce bei Wüstegiersdorf). Dörnhau war ein ausgewiesenes Lazarettlager, wohin in den letzten Kriegsmonaten, nachdem die Gaskammern und Krematorien in Auschwitz abgebaut waren, kranke und sterbende Gefangene geschickt wurden. Dort starben in großer Zahl Männer an Hunger und Krankheiten, darunter gegen Ende eine Typhusepidemie, aber sie wurden nicht vergast und verbrannt. Deshalb nannten einige Insassen das Lager ein „kaltes Krematorium“.


"Einen neuen Nachbarn zu haben, ist keine Überraschung. Bisher musste ich morgens acht Leichen melden, was unter anderem bedeutete, dass ich acht Nächte an einen erkaltenden Kadaver gedrückt verbrachte. Man kann sich an alles gewöhnen. Enge Räume dieser Art bedeuteten, dass ich dabei sein musste, wenn sich jeder Sterbende in seinen letzten Augenblicken einnässte, und eine Leiche aufsetzen musste, um zusätzliches Essen zu bekommen. Dieser neue Häftlingsnachbar starb wie die acht anderen, bevor die Nacht vorüber war. Debreczeni gibt uns eine detaillierte Beschreibung von ihm, als er noch lebte: jung, in Unterhosen und Hemd, eine „umwerfende Seltenheit“ im Lager, und einen Emaillebecher umklammernd, dessen Tauschwert im Lager zwei Portionen Brot beträgt, was ihn zu einem „Zeichen unbestreitbaren Wohlstands“ macht. Der junge Mann sagte Debreczeni, er sei Rabbi gewesen, aber „er hat nichts mehr Rabbihaftes mehr an sich, nichts Menschliches.“

Menschlich zu sein bedeutet, einen Namen zu haben, erinnert uns Debreczeni oft. Die Nazis entmenschlichten die Häftlinge in ihren Lagern, indem sie ihnen Nummern zuwiesen und ihre Namen auslöschten. Den Namen des sterbenden Rabbis erfahren wir nie, aber Debreczeni malte eindrucksvolle Porträts vieler anderer Häftlinge, deren Namen er – im Guten wie im Schlechten – nennt. Da sind zum Beispiel die beiden Weiszes, die zu den „privilegierten“ Häftlingen in Debreczenis erstem Lager zählten. Ein Weisz war ein „Kapo“ – ein Häftling, der von den Nazis dazu bestimmt wurde, über seine Mitdeportierten zu herrschen, im Austausch für besseres Essen und bessere Lebensbedingungen –, den Debreczeni als „brutal grausam“ beschreibt, da er Häftlinge in seinem Arbeitskommando quälte und sogar tötete. Der andere Weisz gehörte ebenfalls zur „Lageraristokratie“ und war für ein Vorratslager zuständig, aber er war ein „weißer Rabe unter den vielen kleinen Göttern“, der seinen weniger glücklichen Brüdern manchmal einen Knochen hinwarf.

Debreczenis wiederkehrendes Thema ist, dass selbst unter den deportierten ungarischen Juden viele Unterschiede bestanden. Eine der teuflischen Erkenntnisse der Nazis, betont er immer wieder, war, dass „der beste Sklaventreiber ein Sklave ist, dem eine privilegierte Stellung zuerkannt wird“. Aber selbst unter den Mächtigen gab es gute Menschen, schreibt Debreczeni. Sein Überleben vom Typhus verdankte er der Fürsorge eines Lagerarztes namens Farkas."[7] (Ein ungar. Apotheker Farkas, der aus Weidenrinde Aspirin kochte, war mit einer Gruppe kranker Mithäftlinge nach Dörnhau überstellt worden.)


1950 schrieb er darüber seinen Tagebuchroman Hideg krematórium (Kaltes Krematorium). Obwohl es auf Ungarisch verfasst war, wurde es 1950 von einer staatlichen Agentur in Jugoslawien veröffentlicht, als Debreczeni und seine Familie sich nach dem Ersten Weltkrieg hier niederließen. Für kurze Zeit war das Buch sogar Pflichtlektüre in ungarischsprachigen Schulen Jugoslawiens, gelangte jedoch nicht mehr nach Ungarn. 1951 folgte auf Serbisch Hladni krematorijum.[8] "Die sadistischen Nazi-Offiziere und SS-Jungen bekommen im Roman jedoch nicht die Hauptrolle, die Deutschen kommen kaum vor: Die Aufrechterhaltung der Ordnung in den Lagern wurde den Häftlingen überlassen. Die Täter der Hauptgräueltaten waren die Mitglieder der „Lage-Aristokratie“, die unter ihnen hervorragten: die Knüppel, Schreiber, Blockkommandanten, die sich verpflichteten, ihre Kameraden im Austausch für ein wenig zusätzliches Brot oder einen Hauch von Macht zu disziplinieren endloser Hunger. Sie sind die „elenden Götter einer elenden Welt“, die um ihr eigenes Überleben kämpfen, indem sie andere gnadenlos niedertrampeln. ... Die Deutschen selbst blieben innerhalb des Drahtes größtenteils unsichtbar. Lebensmittelverteilung, Disziplin, direkte Arbeitsaufsicht, Terror ersten Grades, also die Exekutivgewalt, wurden in Wirklichkeit den Hadschzaren (Sklaventreiber[9]) anvertraut, die nach dem Zufallsprinzip unter den Deportierten ausgewählt wurden."[10]

Judenverfolgung war in stalinistischen Zeiten ein Tabuthema. Seit 2023 wird die Übersetzung ins Englische und sieben weitere Sprachen promotet. Auf Deutsch soll es Ende November 2024 erscheinen.

Sein Bruder, Dr. Mirko Bruner versuchte in den 1950ern vergeblich, seinen Tagebuchroman in Amerika bekannt zu machen. Als sein Neffe Alexander in den Ruhestand ging, betrachtete er es als sein Hauptprojekt, das Buch der Welt vorzustellen.

Veröffentlichungen

  • Történet (versek, Zombor, 1925)
    • Geschichte (Gedichte
  • Bazsalikom: modern szerb költők antológiája (Szenteleky Kornéllal közösen, Szabadka, 1928)
    • Basil: eine Anthologie moderner serbischer Dichter (gemeinsam mit Kornél Szenteleky, Subotica, 1928)
  • Miss Universum (regény, Szabadka, 1929)
    • Miss Universe (Roman, Subotica, 1929)
  • Illetlen utca (dráma, Bp., 1933)
    • Indecent Street (Drama, Bp., 1933)
  • Az első félidő (ifjúsági regény, Sebők Imre rajzaival, Bp., 1939)
    • Die erste Hälfte (Jugendroman, mit Zeichnungen von Imre Sebők, Bp., 1939)
  • Tündöklő tájon (versek, Újvidék, 1949)
    • In einer glitzernden Landschaft (Gedichte, Újvidék, 1949)
  • Hideg krematórium (Hladni krematorijum, naplóregény, Beograd, 1951)
    • Kaltes Krematorium (Hladni krematorijum, Tagebuchroman, Belgrad, 1951)
  • Hideg krematórium (Auschwitz regénye) – Jelenkor, Budapest, 2024 · ISBN 9789635183104
  • Crematorio frío: Una crónica de Auschwitz
  • Vacsoracsillag (versek, Újvidék, 1952)
    • Dinner Star (Gedichte, Novi Sad, 1952)
  • Hihetetlen nyár (Neverovatno leto, regény, 1955)
    • Unglaublicher Sommer (Neverovatno leto, Roman, 1955)
  • Belgrádi éjfél (válogatott versek, Újvidék, 1958)
    • Mitternacht in Belgrad (ausgewählte Gedichte, Novi Sad, 1958)
  • Emberhús (Ljudsko meso : izbrane pripovetke, elbeszélések, Újvidék, 1958)
    • Menschliches Fleisch (Ljudsko meso: izbrane pripovetke, Erzählungen, Novi Sad, 1958)
  • Csodabolt (próza, Újvidék, 1959)
    • Miracle Shop (Prosa, Novi Sad, 1959)
  • Szamár a hegyen (szatírák, Újvidék, 1962)
    • Esel auf dem Berg (Satire, Novi Sad, 1962)
  • Dal legyen a jel (válogatott versek, Újvidék, 1966)
    • Ein Lied sollte ein Zeichen sein (ausgewählte Gedichte, Újvidék, 1966)


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Einzelnachweise

  1. https://www.echovita.com/us/obituaries/nj/hazlet/vera-bruner-8676659
  2. https://www.shorepointfh.com/obituary/Vera-Bruner
  3. https://portal.ehri-project.eu/units/us-005578-irn49902
  4. https://web.archive.org/web/20151128035301/https://www.geni.com/people/József-Brunner-Debreczeni/6000000000830066487
  5. https://www.arcanum.com/hu/online-kiadvanyok/Lexikonok-magyar-eletrajzi-lexikon-7428D/d-750BB/debreczeni-jozsef-brunner-75147/
  6. Toby Lichtig: Eine Karte der Hölle
  7. https://www.washingtonpost.com/books/2024/02/29/jozsef-debreczeni-cold-crematorium-land-auschwitz-memoir-review/
  8. https://gvk.k10plus.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=450380106
  9. https://en.wiktionary.org/wiki/hajcsár
  10. https://archive.ph/OjqI5