„Albert Suerbeer“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Albert studierte an der [[Sorbonne]], schloss mit dem Magistergrad ab und wurde Dom[[scholaster]] in [[Bistum Bremen|Bremen]]. Nach dem Tod von [[Albert von Buxthoeven]] 1229 wurde er vom Bremer Erzbischof [[Gebhard II. zur Lippe|Gerhard von Oldenburg]] zum Bischof von Riga ernannt. Das [[Domkapitel]] von Riga erkannte die Ernennung nicht an und wählte einen eigenen Kandidaten, den Magdeburger Domherrn [[Nikolaus von Nauen]], welcher von Papst [[Gregor IX.]] 1231 bestätigt wurde.
Albert studierte an der [[Sorbonne]], schloss mit dem Magistergrad ab und wurde Dom[[scholaster]] in [[Bistum Bremen|Bremen]]. Nach dem Tod von [[Albert von Buxthoeven]] 1229 wurde er vom Bremer Erzbischof [[Gerhard II. (Bremen)|Gerhard II.]] zum Bischof von Riga ernannt. Das [[Domkapitel]] von Riga erkannte die Ernennung nicht an und wählte einen eigenen Kandidaten, den [[Erzbistum Magdeburg|Magdeburger]] Domherrn [[Nikolaus von Nauen]], welcher von Papst [[Gregor IX.]] 1231 bestätigt wurde.


Daraufhin wurde Albert am 30. September 1240 zum Erzbischof von [[Armagh]] geweiht und wurde damit [[Primas (römisch-katholisch)|Primas]] von [[Irland]]. Nach der Teilnahme am [[Erstes Konzil von Lyon|Konzil von Lyon]] 1245, wo er sich weiter als Anhänger des Papstes zeigte, verließ er Irland, weil der Papst [[Innozenz IV.]] ihn im Streit mit dem Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] in Deutschland brauchte. Der Papst ernannte ihn deshalb am 10. Januar 1246 zum Erzbischof von [[Preußen]], [[Livland]] und [[Estland]] und am 19. März zum [[Päpstlicher Legat|Legaten]] von [[Gotland]], [[Holstein]], [[Rügen]] und später noch von [[Russland]]. 1247 bekam er noch das vakante [[Bistum Lübeck]] und wurde [[Administrator (Katholische Kirche)|Administrator]] des [[Bistum Chiemsee|Bistums Chiemsee]].
Daraufhin wurde Albert am 30. September 1240 zum [[Erzbistum Armagh|Erzbischof von]] [[Armagh]] geweiht und wurde damit [[Primas (römisch-katholisch)|Primas]] von [[Irland]]. Nach der Teilnahme am [[Erstes Konzil von Lyon|Konzil von Lyon]] 1245, wo er sich weiter als Anhänger des Papstes zeigte, verließ er Irland, weil Papst [[Innozenz IV.]] ihn im Streit mit dem Kaiser [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] um die Macht im Ostseeraum brauchte. Der Papst designierte ihn deshalb am 10. Januar 1246 zum Erzbischof von [[Preußen]], [[Livland]] und [[Estland]] und am 19. März zum [[Päpstlicher Legat|Legaten]] für [[Gotland]], [[Holstein]], [[Rügen]], am 3. Mai desselben Jahres auch für [[Russland]]. In dieser Eigenschaft besuchte Albert schon 1246 das [[Fürstentum Halitsch]], war dort aber erfolglos, da er kein Kreuzzugsheer gegen die [[Tataren]] aufbringen konnte, die Halitsch bedrohten. Da der [[Deutscher Orden|Deutsche Orden]] keinen Erzbischofssitz in Preußen wünschte, einigte man sich durch Vermittlung [[Wilhelm von Modena|Wilhelms von Modena]] auf [[Riga]] als Erzbischofssitz. Den konnte Albrecht noch nicht einnehmen, solange Nikolaus von Nauen dort Bischof war. Daher bekam Albert zunächst das vakante [[Bistum Lübeck]] und wurde außerdem [[Administrator (Katholische Kirche)|Administrator]] des [[Bistum Chiemsee|Bistums Chiemsee]].<ref>[https://www.deutsche-biographie.de/downloadPDF?url=sfz69307.pdf Deutsche Biographie – Onlinefassung: ''Albert II. Suebeer erster Erzbischof von Riga'']</ref>


Nach Nikolaus von Nauens Tod 1253 wurde Riga [[Erzbistum]] und Albert somit Erzbischof. Die Bistümer von [[Bistum Tartu|Dorpat]], [[Bistum Saaremaa|Ösel]], [[Bistum Kurland|Kurland]], [[Bistum Samland|Samland]], [[Bistum Pomesanien|Pomesanien]], [[Bistum Ermland|Ermland]] und [[Bistum Kulm|Kulm]] wurden ihm unterstellt. Entsprechend einem Kompromiss, der unter [[Wilhelm von Modena]] zustande kam, versprach Albert, seine Aktivitäten gegen den [[Deutscher Orden|Deutschen Orden]] einzustellen.
Nach Nikolaus von Nauens Tod 1253 wurde Riga Sitz des [[Erzbistum]]s für die Länder des Deutschen Ordens. Die Bistümer von [[Bistum Dorpat|Dorpat]], [[Bistum Ösel-Wiek|Ösel-Wiek]], [[Bistum Kurland|Kurland]], [[Bistum Samland|Samland]], [[Bistum Pomesanien|Pomesanien]], [[Bistum Ermland|Ermland]] und [[Bistum Kulm|Kulm]] wurden ihm unterstellt.


1267 verbündete sich Albert mit [[Gunzelin III. (Schwerin)|Gunzelin]], dem Sohn des Grafen von Schwerin, der als [[Kreuzzug|Kreuzfahrer]] nach Livland kam. Albert ernannte Gunzelin zu einem Fürsprecher (Gouverneur) seiner Diözese, wodurch es zu einem tiefen Konflikt mit dem [[Livländischer Orden|Livländischen Orden]] kam. Während Gunzelin Truppen in Deutschland rekrutierte, hielt der Orden Albert gefangen. Er wurde gezwungen, die Autorität des Ordens anzuerkennen.
1267 verbündete sich Albert mit [[Gunzelin III. (Schwerin)|Gunzelin]], dem Sohn des Grafen von [[Grafschaft Schwerin|Schwerin]], der als [[Kreuzzug|Kreuzfahrer]] nach Livland kam. Albert ernannte Gunzelin zu einem Fürsprecher (Gouverneur) seiner Diözese, wodurch es zu einem tiefen Konflikt mit dem [[Livländischer Orden|Livländischen Orden]] kam. Während Gunzelin Truppen in Deutschland rekrutierte, hielt der Orden Albert gefangen. Er wurde gezwungen, die Autorität des Ordens anzuerkennen.


== Literatur ==
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* Anti Selart: ''Die Bettelmönche im Ostseeraum zur Zeit des Erzbischofs Albert Suerbeer von Riga (Mitte des 13. Jahrhunderts)''. In: [[Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung]], Bd. 56 (2007), S. 475–499.
* Anti Selart: ''Die Bettelmönche im Ostseeraum zur Zeit des Erzbischofs Albert Suerbeer von Riga (Mitte des 13. Jahrhunderts)''. In: [[Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung]], Bd. 56 (2007), S. 475–499 ([[doi:10.25627/20075648767 ]]).
* Bernhart Jähnig: ''Albert Suerbeer (OP) († 1272/73).'' In: [[Erwin Gatz]] (Hrsg.): ''Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448.'' Bd. 1, S. 647–648.
* [[Bernhart Jähnig]]: ''Albert Suerbeer (OP) († 1272/73).'' In: [[Erwin Gatz]] (Hrsg.): ''Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198 bis 1448.'' Bd. 1, S. 647–648.
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== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 11. Juli 2024, 01:32 Uhr

Siegel von Albert II. Suerbeer

Albert II. Suerbeer (* Ende des 12. Jahrhunderts in Köln; † zwischen November 1272 und März 1273 in Riga) war der erste Erzbischof von Riga.

Leben

Albert studierte an der Sorbonne, schloss mit dem Magistergrad ab und wurde Domscholaster in Bremen. Nach dem Tod von Albert von Buxthoeven 1229 wurde er vom Bremer Erzbischof Gerhard II. zum Bischof von Riga ernannt. Das Domkapitel von Riga erkannte die Ernennung nicht an und wählte einen eigenen Kandidaten, den Magdeburger Domherrn Nikolaus von Nauen, welcher von Papst Gregor IX. 1231 bestätigt wurde.

Daraufhin wurde Albert am 30. September 1240 zum Erzbischof von Armagh geweiht und wurde damit Primas von Irland. Nach der Teilnahme am Konzil von Lyon 1245, wo er sich weiter als Anhänger des Papstes zeigte, verließ er Irland, weil Papst Innozenz IV. ihn im Streit mit dem Kaiser Friedrich II. um die Macht im Ostseeraum brauchte. Der Papst designierte ihn deshalb am 10. Januar 1246 zum Erzbischof von Preußen, Livland und Estland und am 19. März zum Legaten für Gotland, Holstein, Rügen, am 3. Mai desselben Jahres auch für Russland. In dieser Eigenschaft besuchte Albert schon 1246 das Fürstentum Halitsch, war dort aber erfolglos, da er kein Kreuzzugsheer gegen die Tataren aufbringen konnte, die Halitsch bedrohten. Da der Deutsche Orden keinen Erzbischofssitz in Preußen wünschte, einigte man sich durch Vermittlung Wilhelms von Modena auf Riga als Erzbischofssitz. Den konnte Albrecht noch nicht einnehmen, solange Nikolaus von Nauen dort Bischof war. Daher bekam Albert zunächst das vakante Bistum Lübeck und wurde außerdem Administrator des Bistums Chiemsee.[1]

Nach Nikolaus von Nauens Tod 1253 wurde Riga Sitz des Erzbistums für die Länder des Deutschen Ordens. Die Bistümer von Dorpat, Ösel-Wiek, Kurland, Samland, Pomesanien, Ermland und Kulm wurden ihm unterstellt.

1267 verbündete sich Albert mit Gunzelin, dem Sohn des Grafen von Schwerin, der als Kreuzfahrer nach Livland kam. Albert ernannte Gunzelin zu einem Fürsprecher (Gouverneur) seiner Diözese, wodurch es zu einem tiefen Konflikt mit dem Livländischen Orden kam. Während Gunzelin Truppen in Deutschland rekrutierte, hielt der Orden Albert gefangen. Er wurde gezwungen, die Autorität des Ordens anzuerkennen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Deutsche Biographie – Onlinefassung: Albert II. Suebeer erster Erzbischof von Riga
VorgängerAmtNachfolger
Robert ArcherErzbischof von Armagh
1240–1246
Reginald
AlbertAdministrator von Chiemsee
1246–1247
Heinrich I. von Bilversheim
Johannes I.Bischof von Lübeck
1247–1253
Johannes II. von Diest
Nikolaus von NauenErzbischof von Riga
1253–1273
Johannes I. von Lune