Einwohnerentwicklung von Oberhausen

Stadtwappen
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Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Oberhausen tabellarisch wieder.

Am 31. Dezember 2011 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Oberhausen nach Fortschreibung des Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen 212.568 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).[1]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung von Oberhausen von 1862 bis 2018

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit lebten auf dem Gebiet des heutigen Oberhausen nur wenige hundert Menschen. Die Bevölkerungszahl wuchs sehr langsam und ging wegen der zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Am 1. Februar 1862 wurde die Bürgermeisterei Oberhausen aus Teilen von sechs anderen Gemeinden gebildet. Die Urzelle und den größten Gebietsanteil (zwei Drittel) lieferte die Gemeinde Borbeck mit den Ortsteilen Lippern und Lirich. Dazu kamen Teile von Alstaden, Dümpten, Styrum und der Bürgermeisterei Mülheim-Land, sowie kleinere Teile von Meiderich und Buschhausen. Bereits zwölf Jahre danach, am 10. September 1874, erhielt die Gemeinde Oberhausen durch Einführung der Städteordnung die Stadtrechte.

Mit dem Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. 1862 lebten in der Gemeinde 5590 Menschen. Bei der Volkszählung vom 1. Dezember 1871 wurden 1113 Häuser und 12.805 Einwohner (davon 3176 ortsgebürtig; 7497 männlich und 5308 weiblich) ermittelt. 1885 waren es 1575 Häuser und 20.371 Einwohner (10.968 männlich und 9403 weiblich). Mit der Eingemeindung von Teilen von Borbeck, Dellwig und Frintrop am 1. April 1915 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Oberhausen die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Einen Zuwachs um mehr als 80.000 Personen auf 194.000 Einwohner brachte am 1. August 1929 die Eingemeindung von Sterkrade (50.661 Einwohner 1925) und Osterfeld (32.655 Einwohner 1925).

Deutlich sichtbar sind die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges. Durch die alliierten Luftangriffe wurden große Teile der Stadt zerstört. Die Einwohnerzahl sank von 192.000 im Mai 1939 auf 100.000 im April 1945. Nach Beendigung des Krieges stieg die Bevölkerung der Stadt durch die Rückkehr der Zwangsevakuierten und den Zustrom zahlreicher Flüchtlinge und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten bis 1963 auf ihren historischen Höchststand von 260.570. Im Jahre 2019 stand die Stadt mit 210.764 Einwohnern unter den deutschen Großstädten an 38., innerhalb Nordrhein-Westfalens an 15. Stelle. Das ist seit 1963 ein Rückgang um 19,1 Prozent (49.806 Personen).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Von 1862 bis 1944

Einwohnerentwicklung Oberhausen 1862–1944

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
1. Februar 18625.590
31. Dezember 18657.210
1. Dezember 1867 ¹9.240
31. Dezember 187010.563
1. Dezember 1871 ¹12.805
1. Dezember 1875 ¹15.476
1. Dezember 1880 ¹16.680
1. Dezember 1885 ¹20.371
1. Dezember 1890 ¹25.249
2. Dezember 1895 ¹30.154
1. Dezember 1900 ¹42.148
1. Dezember 1905 ¹52.166
31. Dezember 190961.812
1. Dezember 1910 ¹89.900
DatumEinwohner
31. Dezember 1915103.144
1. Dezember 1916 ¹97.015
5. Dezember 1917 ¹99.874
8. Oktober 1919 ¹98.677
31. Dezember 1919101.724
31. Dezember 1920104.408
31. Dezember 1921108.048
31. Dezember 1922110.103
31. Dezember 1923106.569
31. Dezember 1924105.654
16. Juni 1925 ¹105.121
31. Dezember 1925106.370
31. Dezember 1926107.866
31. Dezember 1927109.369
DatumEinwohner
31. Dezember 1928110.230
31. Dezember 1929193.868
31. Dezember 1930193.837
31. Dezember 1931194.391
31. Dezember 1932195.119
16. Juni 1933 ¹192.345
31. Dezember 1934194.782
31. Dezember 1935195.267
31. Dezember 1936195.286
31. Dezember 1937195.370
31. Dezember 1938194.900
17. Mai 1939 ¹191.842
31. Dezember 1939196.400
31. Dezember 1940194.300

¹ Volkszählungsergebnis

Quelle: Stadt Oberhausen

Von 1945 bis 1989

Einwohnerentwicklung Oberhausen 1945–1989

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
30. April 1945100.000
31. Dezember 1945168.206
29. Oktober 1946 ¹174.117
31. Dezember 1947186.797
31. Dezember 1948193.100
13. September 1950 ¹202.808
31. Dezember 1951211.437
31. Dezember 1952216.931
31. Dezember 1953226.800
25. September 1956 ¹241.570
6. Juni 1961 ¹256.773
31. Dezember 1961258.529
31. Dezember 1962260.041
31. Dezember 1963260.570
DatumEinwohner
31. Dezember 1964259.945
31. Dezember 1965259.810
31. Dezember 1966256.752
31. Dezember 1967254.339
31. Dezember 1968250.575
31. Dezember 1969249.078
27. Mai 1970 ¹246.736
31. Dezember 1970245.840
31. Dezember 1971244.946
31. Dezember 1972242.521
31. Dezember 1973240.702
31. Dezember 1974239.309
31. Dezember 1975237.147
31. Dezember 1976234.580
DatumEinwohner
31. Dezember 1977232.558
31. Dezember 1978231.023
31. Dezember 1979229.631
31. Dezember 1980228.947
31. Dezember 1981228.278
31. Dezember 1982227.364
31. Dezember 1983225.139
31. Dezember 1984223.265
31. Dezember 1985222.664
31. Dezember 1986221.542
25. Mai 1987 ¹220.286
31. Dezember 1987220.082
31. Dezember 1988221.017
31. Dezember 1989222.419

¹ Volkszählungsergebnis

Quellen: Stadt Oberhausen (bis 1970), Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (ab 1971)

Ab 1990

Einwohnerentwicklung Oberhausen ab 1990

(jeweiliger Gebietsstand)

DatumEinwohner
31. Dezember 1990223.840
31. Dezember 1991224.559
31. Dezember 1992226.025
31. Dezember 1993226.254
31. Dezember 1994225.443
31. Dezember 1995224.397
31. Dezember 1996223.884
31. Dezember 1997223.637
31. Dezember 1998222.456
31. Dezember 1999222.349
31. Dezember 2000222.151
DatumEinwohner
31. Dezember 2000222.151
31. Dezember 2001221.619
31. Dezember 2002220.928
31. Dezember 2003220.033
31. Dezember 2004219.309
31. Dezember 2005218.898
31. Dezember 2006218.181
31. Dezember 2007217.108
31. Dezember 2008215.670
31. Dezember 2009214.024
31. Dezember 2010212.945
DatumEinwohner
31. Dezember 2011212.568
31. Dezember 2012210.005
31. Dezember 2013209.097
31. Dezember 2014209.292
31. Dezember 2015210.934
31. Dezember 2016211.382
31. Dezember 2017211.422
31. Dezember 2018210.829
31. Dezember 2019210.764
31. Dezember 2023211.099

Quelle: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen

Bevölkerungsprognose

In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wurde für Oberhausen ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 4,8 Prozent (10.484 Personen) vorausgesagt.

Absolute Bevölkerungsentwicklung 2012–2030 – Prognose für Oberhausen (Hauptwohnsitze):[2]

Nebenstehende Prognose im Vergleich zur realen Entwicklung von 1990 bis 2018
DatumEinwohner
2012209.980
2020206.260
2025203.360
2030200.190

Quelle: Bertelsmann-Stiftung

Bevölkerungsstruktur

Die größten Gruppen der melderechtlich in Oberhausen registrierten Ausländer kamen am 31. Dezember 2006 aus der Türkei (9.407), Italien (1.885), Bosnien und Herzegowina (1.210), Serbien (1.135), Polen (840), Griechenland (590), Kroatien (547), Mazedonien (489), Niederlande (452), Sri Lanka (375), Russland (324), Afghanistan (318), Spanien (286), Ukraine (273), Libanon (231), Marokko (224), Österreich (186), Ghana (182), Tunesien (142), Indien (133), Thailand (132), Portugal (123), Kasachstan (113), Rumänien (109), Vietnam (108) und China (107).[3][4]

BevölkerungStand 31. Dezember 2006
Einwohner mit Hauptwohnsitz218.181
davon männlich105.933
weiblich112.248
Deutsche190.140
davon männlich91.508
weiblich98.632
Ausländer28.041
davon männlich14.425
weiblich13.616
Ausländeranteil in Prozent12,9

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen

Altersstruktur

Bevölkerungspyramide für Oberhausen (Datenquelle: Zensus 2011[5].)

Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2010 (Hauptwohnsitze).

Alter von - bisEinwohnerzahlAnteil in Prozent
0 – 48.3363,9
5 – 1419.4029,1
15 – 1911.7935,5
20 – 2412.5295,9
25 – 2912.1005,7
30 – 3924.63811,6
40 – 4934.76816,3
50 – 5932.14015,1
60 – 6412.8826,1
über 6544.35720,8
Gesamt212.945100,0

Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen

Statistische Bezirke

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).[6]

Nr.NameFläche
in km²
Einwohner-
zahl
Einwohner
pro km²
Ausländer
in %
01Altstadt-Süd0,638.46213.34421,0
02Altstadt-Mitte0,876.2097.09819,2
03Marienkirche3,675.6481.53713,3
04Borbeck3,258.5022.61410,9
05Bermensfeld1,418.6366.1088,5
06Schlad1,046.7496.4646,0
07Dümpten1,458.0385.5337,6
08Styrum0,976.9527.1618,3
09Alstaden-Ost1,837.6854.1958,7
10Alstaden-West2,0210.7225.3146,1
11Lirich-Süd1,518.5225.64621,7
12Lirich-Nord4,087.2751.78112,1
13Buschhausen4,048.8542.1947,4
14Schwarze Heide3,429.0672.64911,0
15Holten8,9315.3161.7157,0
16Sterkrade-Nord17,2121.0841.2257,0
17Alsfeld4,3413.9603.2188,0
18Tackenberg1,588.2315.20111,9
19Sterkrade-Mitte2,638.4203.20710,3
20Heide1,858.8144.76311,0
21Osterfeld-West2,807.3422.62423,2
22Osterfeld-Ost4,3611.0742.54213,9
23Klosterhardt-Süd1,656.0783.6949,7
24Klosterhardt-Nord1,486.4494.36726,5
Oberhausen77,03218.0892.83111,3

Literatur

  • Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848–1861
  • Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880–1918
  • Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919–1941/42
  • Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden, 1890 ff.
  • Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
  • Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4

Einzelnachweise

  1. LDS NRW: Archivlink (Memento des Originals vom 28. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.it.nrw.de
  2. Bertelsmann-Stiftung: Bevölkerungsprognose
  3. LDS NRW: Ausländische Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen@1@2Vorlage:Toter Link/www.lds.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 293 kB)
  4. LDS NRW: Ausländische Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten@1@2Vorlage:Toter Link/www.lds.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 51 kB)
  5. Datenbank Zensus 2011, Oberhausen, Alter + Geschlecht
  6. Stadt Oberhausen: Fläche und Bevölkerung nach Statistischen Bezirken (PDF; 20 kB)