„Saint-Louis (Haut-Rhin)“ – Versionsunterschied
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'''Saint-Louis''' (dt.: ''Sankt Ludwig'') ist eine Stadt in der [[Frankreich|französischen]] [[Regionen Frankreichs|Region]] [[Elsass]] im [[Département]] [[Haut-Rhin]]. | '''Saint-Louis''' ([[Deutsche Sprache|dt.]]: ''Sankt Ludwig'') ist eine Stadt in der [[Frankreich|französischen]] [[Regionen Frankreichs|Region]] [[Elsass]] im [[Département]] [[Haut-Rhin]]. Mit rund 20.000 Einwohnern <ref>Recensement de la population dans le [[Haut-Rhin]] - [http://www.insee.fr/fr/ppp/bases-de-donnees/recensement/populations-legales/commune.asp?depcom=68297&annee=2007 INSEE] Populations légales 2007 - 68297 Saint-Louis</ref> ist die Stadt die siebtgrößte Gemeinde im Elsass (die fünfte außerhalb des [[Stadtverband Straßburg|Ballungsraumes]] [[Straßburg]]) sowie die dritte des Oberelsass. | ||
Neben [[Lörrach]] und (den dazwischenliegenden Gemeinden) [[Huningue|Hüningen (Huningue)]] und [[Weil am Rhein|Weil]] ist Saint Louis eine der direkten Nichtschweizer-Nachbarstädte von [[Basel]] und ist Teil der [[Trinationaler Eurodistrict Basel|Trinationalen Agglomeration Basel]]. Die Stadt gehört weiterhin zum [[Liste der Kantone im Département Haut-Rhin|Kanton]] [[Kanton Huningue|Huningue]] des [[Arrondissement]] [[Arrondissement Mulhouse|Mulhouse]]. Sie grenzt ausser an Basel an [[Village-Neuf]], Huningue, [[Hésingue]] und [[Blotzheim]] . | |||
Die Einwohner werden auf [[Französische Sprache|Französisch]] ''Ludoviciens'' (nach der [[latein]]ischen Form von [[Ludwig]]) genannt. Der deutsche Name der Stadt ist wenig geläufig, da es sich bei Saint-Louis um eine französische Gründung im Elsass handelt, der französische Name also der "natürliche" ist. Die Tatsache, daß der benachbarte - ebenfalls relativ junge - Basler Stadtteil Sankt Johann heißt, hat keine Verbindung mit dem Ursprung des Namens der Stadt. | |||
== Geschichte == | == Geschichte == | ||
Am 26. November 1684 | Nach der Eroberung des [[Sundgau]]s und weiterer Teile des Elsass durch Frankreich in der Folge des [[Dreissigjähriger Krieg|Dreissigjährigen Krieges]] und des [[Westfälischer Frieden|Westfälischen Friedens]] bestand für die französische Krone ein wachsendes Interesse an Kontrolle und Sicherung des links[[rhein]]ischen Gebietes am [[Rheinknie]] unterhalb des Territoriums der Stadt Basel. 1679 befiehlt daher [[Ludwig XIV.]] im Rahmen der bewußten Ausrufung einer weiteren [[Expansionspolitik]] am [[Oberrhein]] den Bau einer Festung an dieser strategischen Stelle. Die Bewohner des Ortes, des damaligen Fischerdorfes Hüningen, müssen dieser Militäranlage weichen, deren Bau der Festungsbaumeister [[Sébastien Le Prestre de Vauban|Vauban]] 1680 aufnimmt. Sie werden im neubegründeten [[Village Neuf]] und an der Strasse von Basel nach Paris ([[Mülhausen]]) angesiedelt, wo sich bereits ein erster Kern des heutigen Saint-Louis befindet. Am 26. November 1684 - rund drei Jahre nach der Krönung der [[Reunionspolitik]] mit der Einnahme Straßburgs - wird auf Verordnung des Sonnenkönigs die Stadt offiziell mit seinem Namen benannt.<ref name="StLouisHist">{{internetquelle |autor= |hrsg=Saint Louis |url=http://www.saint-louis.fr/sl/fr/article/presentation_ville/arti1167316771240573251BCB4E22D3.html |format= |sprache=Französisch |titel=Saint-Louis, ville d’histoire |werk= |seiten= |datum= |zugriff=28. März 2009}}</ref> Im Zuge der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] nannte sich die Stadt von 1793 bis 1814 Bourglibre. | ||
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Version vom 1. März 2010, 15:45 Uhr
| Saint-Louis | ||
|---|---|---|
 |
| |
| Staat | Frankreich | |
| Region | Elsass | |
| Département (Nr.) | Haut-Rhin (68) | |
| Arrondissement | Mulhouse | |
| Kanton | Huningue | |
| Koordinaten | ||
| Höhe | 237–278 m | |
| Fläche | 16,85 km² | |
| Einwohner | 22.698 (1. Januar 2021) | |
| Bevölkerungsdichte | 1.347 Einw./km² | |
| Postleitzahl | 68300 | |
| INSEE-Code | 68297 | |
Saint-Louis (dt.: Sankt Ludwig) ist eine Stadt in der französischen Region Elsass im Département Haut-Rhin. Mit rund 20.000 Einwohnern [1] ist die Stadt die siebtgrößte Gemeinde im Elsass (die fünfte außerhalb des Ballungsraumes Straßburg) sowie die dritte des Oberelsass.
Neben Lörrach und (den dazwischenliegenden Gemeinden) Hüningen (Huningue) und Weil ist Saint Louis eine der direkten Nichtschweizer-Nachbarstädte von Basel und ist Teil der Trinationalen Agglomeration Basel. Die Stadt gehört weiterhin zum Kanton Huningue des Arrondissement Mulhouse. Sie grenzt ausser an Basel an Village-Neuf, Huningue, Hésingue und Blotzheim .
Die Einwohner werden auf Französisch Ludoviciens (nach der lateinischen Form von Ludwig) genannt. Der deutsche Name der Stadt ist wenig geläufig, da es sich bei Saint-Louis um eine französische Gründung im Elsass handelt, der französische Name also der "natürliche" ist. Die Tatsache, daß der benachbarte - ebenfalls relativ junge - Basler Stadtteil Sankt Johann heißt, hat keine Verbindung mit dem Ursprung des Namens der Stadt.
Geschichte
Nach der Eroberung des Sundgaus und weiterer Teile des Elsass durch Frankreich in der Folge des Dreissigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens bestand für die französische Krone ein wachsendes Interesse an Kontrolle und Sicherung des linksrheinischen Gebietes am Rheinknie unterhalb des Territoriums der Stadt Basel. 1679 befiehlt daher Ludwig XIV. im Rahmen der bewußten Ausrufung einer weiteren Expansionspolitik am Oberrhein den Bau einer Festung an dieser strategischen Stelle. Die Bewohner des Ortes, des damaligen Fischerdorfes Hüningen, müssen dieser Militäranlage weichen, deren Bau der Festungsbaumeister Vauban 1680 aufnimmt. Sie werden im neubegründeten Village Neuf und an der Strasse von Basel nach Paris (Mülhausen) angesiedelt, wo sich bereits ein erster Kern des heutigen Saint-Louis befindet. Am 26. November 1684 - rund drei Jahre nach der Krönung der Reunionspolitik mit der Einnahme Straßburgs - wird auf Verordnung des Sonnenkönigs die Stadt offiziell mit seinem Namen benannt.[2] Im Zuge der Französischen Revolution nannte sich die Stadt von 1793 bis 1814 Bourglibre.
1953 wurden die Gemeinde Bourgfelden und 1958 der Ortsteil Neuweg (La Chaussée) der Gemeinde Blotzheim eingemeindet. Seither liegt der Flughafen Basel-Mülhausen-Freiburg auf dem Boden der Stadt Saint-Louis.
Am 30. Oktober 2000 wurde in St. Louis der Gemeindebund Communauté de communes des Trois Frontières lanciert, in dem die Gemeinde auch Mitglied ist.
Wirtschaft und Kultur
1806 gründete hier Michel L´Evêche-Moll ein Zolldienstleistungsunternehmen, in das nach der Schlacht bei Waterloo der ehemalige Offizier Marie Mathias Nicolas Louis Danzas eintrat. Aus ihm entwickelte sich die weltweit agierende Spedition Danzas AG, die 1999 von der Deutsche Post AG aufgekauft wurde.
1945 wurde in Saint-Louis - zunächst unter französischer Führung - ein Institut für Ballistik (mit anfangs überwiegend deutschen Mitarbeitern) unter der Leitung von Prof. Hubert Schardin zu militärischen Untersuchungen gegründet. Ab 1959 wurde das Institut zum Deutsch-Französischen Forschungsinstitut St. Louis (ISL) umgewandelt.
In einer stillgelegten Fabrik des Spirituosenherstellers Fernet-Branca befindet sich seit 2004 der Espace d’Art Contemporain Fernet Branca, ein Ausstellungsbetrieb für Zeitgenössische Kunst.
Städtepartnerschaften
- Breisach, Baden-Württemberg
- Lectoure, Region Midi-Pyrénées
- Peyrehorade, Region Aquitanien
- Pimbo, Region Aquitanien
Weblinks
Offizielle Homepage. Sain Louis, abgerufen am 28. März 2009 (französisch).
Einzelnachweise
- ↑ Recensement de la population dans le Haut-Rhin - INSEE Populations légales 2007 - 68297 Saint-Louis
- ↑ Saint-Louis, ville d’histoire. Saint Louis, abgerufen am 28. März 2009 (französisch).
