„15-cm-schwere Feldhaubitze 18“ – Versionsunterschied

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== Entwicklung und Produktion ==
== Entwicklung und Produktion ==
Die ''sFH 18'' wurde von den Unternehmen [[Rheinmetall]] in [[Düsseldorf]] und [[Friedrich Krupp AG|Krupp]] in [[Essen]] zwischen 1926 und 1930 getrennt voneinander entwickelt; die besten Eigenschaften beider Konstruktionen wurden bis 1933 in einem Geschütz vereint. Produziert wurde die Feldhaubitze ab Ende 1933 im Rheinmetallwerk Düsseldorf, außerdem von den Nachbaufirmen Spreewerk in [[Berlin]], [[MAN]] in [[Augsburg]], Dörries-Füllner in [[Bad Warmbrunn]] und [[Škoda Auto|Škoda]] in [[Dubnica nad Váhom|Dubnica/Slowakei]]. Sie wurde bis zum Ende des Krieges produziert, wobei insgesamt 7400 Exemplare an die Truppe ausgeliefert wurden. Der Herstellungspreis des Geschützes im Jahre 1938 betrug 44.000 [[Reichsmark|RM]].<ref>Wolfgang Fleischer/Richard Eiermann: ''Die motorisierte Artillerie und Panzerartillerie des deutschen Heeres 1935–1945'', Podzun-Pallas Verlag 2000, ISBN 3-7909-0721-9 S. 26</ref> Die ''sFH 18'' besaß eine ähnliche Konstruktion wie die [[10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18|leichte Feldhaubitze 18]] mit vollgummibereiften Leichtmetallscheibenrädern und Stahlfelgen.
Die ''sFH 18'' wurde von den Unternehmen [[Rheinmetall]] in [[Düsseldorf]] und [[Friedrich Krupp AG|Krupp]] in [[Essen]] zwischen 1926 und 1930 getrennt voneinander entwickelt; die besten Eigenschaften beider Konstruktionen wurden bis 1933 in einem Geschütz vereint. Produziert wurde die Feldhaubitze ab Ende 1933 im Rheinmetallwerk Düsseldorf, außerdem von den Nachbaufirmen Spreewerk in [[Berlin]], [[MAN]] in [[Augsburg]], Dörries-Füllner in [[Bad Warmbrunn]] und [[Škoda Auto|Škoda]] in [[Dubnica nad Váhom|Dubnica/Slowakei]]. Sie wurde bis zum Ende des Krieges produziert, wobei insgesamt 7400 Exemplare an die Truppe ausgeliefert wurden. Der Herstellungspreis des Geschützes im Jahre 1938 betrug 44.000 [[Reichsmark|RM]].<ref>Wolfgang Fleischer/Richard Eiermann: ''Die motorisierte Artillerie und Panzerartillerie des deutschen Heeres 1935–1945'', Podzun-Pallas Verlag 2000, ISBN 3-7909-0721-9 S. 26</ref> Die ''sFH 18'' besaß eine ähnliche Konstruktion wie die [[10,5-cm-leichte Feldhaubitze 18|leichte Feldhaubitze 18]] mit vollgummibereiften Leichtmetallscheibenrädern und Stahlfelgen. Es gab sie auch mit einem 10,5 cm Langrohr zum Erreichen von Zielen bis 19 km Entfernung.


== Munition ==
== Munition ==
Die Splitterwirkung der Sprenggranate betrug 15 Meter nach vorn, 40 bis 50 Meter nach den Seiten und 3 Meter nach hinten. Bei direkten Treffern konnten bis zu drei Meter Erddeckung durchschlagen werden.
Die Splitterwirkung der Sprenggranate betrug 15 Meter nach vorn, 40 bis 50 Meter nach den Seiten und 3 Meter nach hinten. Bei direkten Treffern mit Zeitzünder konnten bis zu drei Meter Erddeckung durchschlagen werden.

Es gab auch panzerbrechende Munition mit Zündungsverzug nach dem Aufschlag mittels einer Stahlkugel, die nach dem Aufschlag ein etwas zu enges Bleirohr durchlaufen musste und am vorderen Ende auf das Zündmittel traf.

Alle Granaten hatten hinten Ringe aus Kupfer, in die sich beim Schuss die Rohrzüge einkerbten, um die Granate im Flug zum Drehen zu zwingen; sie erreichten damit ewta 3000 Umdrehungen pro Minute.


== Einsatz ==
== Einsatz ==
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Im Pferdezug wurde das Geschütz mit je sechs Pferden bespannt in zwei Lasten mit Lafetten- und Rohrwagen hinter je einer [[Protze]] gefahren. Vor dem Marsch wurde das Rohr vollständig aus der Wiege heraus und auf einen zweirädrigen Transportwagen gezogen. Die Lafette wurde mit den zusammengeklappten Holmen ebenfalls auf einen Transportwagen gehoben. Trotz dieser zwei Zuglasten war das Geschütz im späteren Verlauf des Ostfeldzuges bei den schlechten Wetter- und Wegeverhältnissen viel zu schwer, und es wurden oft Gespanne von bis zu zehn Pferden für ein Vorwärtskommen benötigt. Beim Instellunggehen musste der Rohrwagen vor die abgeprotzte Lafette gezogen und nach dem Abprotzen des Rohrwagens das Geschützrohr herübergezogen werden.
Im Pferdezug wurde das Geschütz mit je sechs Pferden bespannt in zwei Lasten mit Lafetten- und Rohrwagen hinter je einer [[Protze]] gefahren. Vor dem Marsch wurde das Rohr vollständig aus der Wiege heraus und auf einen zweirädrigen Transportwagen gezogen. Die Lafette wurde mit den zusammengeklappten Holmen ebenfalls auf einen Transportwagen gehoben. Trotz dieser zwei Zuglasten war das Geschütz im späteren Verlauf des Ostfeldzuges bei den schlechten Wetter- und Wegeverhältnissen viel zu schwer, und es wurden oft Gespanne von bis zu zehn Pferden für ein Vorwärtskommen benötigt. Beim Instellunggehen musste der Rohrwagen vor die abgeprotzte Lafette gezogen und nach dem Abprotzen des Rohrwagens das Geschützrohr herübergezogen werden.


Im motorisierten Zug wurde die Feldhaubitze hinter einen mittleren Zugkraftwagen 8 t ([[Sd.Kfz. 7]]) oder einen schweren Zugkraftwagen 12 t ([[Sd.Kfz. 8]]) in einer Last gefahren. Während des Transortes wurde das Rohr nach hinten geschoben (auf der Laufbahn für den Rückstoß), um die Last auch auf die Protze zu leiten. Zur Feuererstellung musste die Lafette gespreizt und das Rohr wieder (von allen 7 bis 8 Bedienungssoldaten zusammen) nach vorn geholt werden (Unterarme und Hände über Kopf um das Rohr geschlungen und rückwärts gegangen).
Im motorisierten Zug wurde die Feldhaubitze hinter einen mittleren Zugkraftwagen 8 t ([[Sd.Kfz. 7]]) oder einen schweren Zugkraftwagen 12 t ([[Sd.Kfz. 8]]) in einer Last gefahren. Während des Transportes wurde das Rohr nach hinten geschoben (auf der Laufbahn für den Rückstoß), um die Last auch auf die Protze zu leiten. Zur Feuererstellung musste die Lafette gespreizt und das Rohr wieder (von allen 7 bis 8 Bedienungssoldaten zusammen) nach vorn geholt werden (Unterarme und Hände über Kopf um das Rohr geschlungen und rückwärts gegangen).


Ab 1943 wurde das Geschütz auch als [[Panzerhaubitze Hummel]] eingesetzt.
Ab 1943 wurde das Geschütz auch als [[Panzerhaubitze Hummel]] eingesetzt.
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Der Bestand in der Wehrmacht erhöhte sich kontinuierlich von 2049 Haubitzen (1. September 1939) über 2867 (1. Juni 1941) auf bis zu 3000 Haubitzen (1. Januar 1945).
Der Bestand in der Wehrmacht erhöhte sich kontinuierlich von 2049 Haubitzen (1. September 1939) über 2867 (1. Juni 1941) auf bis zu 3000 Haubitzen (1. Januar 1945).


Das modifizierte Verschlussteil der ''sFH 18'' fand auch Verwendung als Bodenstück der [[Kanone V3]].
Ein modifiziertes Verschlussteil der ''sFH 18'' fand auch Verwendung als Bodenstück der [[Kanone V3]].


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Die Bedienungsmannschaft: 1 Geschützführer; 1 Richtkanonier für Höhe und Seite, 1 Konanier für die Rohrhöhenverstellung, die der Richtkanonier vorgab. 1 Ladekanonier (zuständig für das Laden der Granate und der Kartusche mit der korrekt dosierten Treibladung und das Schließen des Rohrverschlusses; er zog auch nach dem Schießbefehl die Abzugsleine), 1 Kanonier für die Granateneinstellung (Aufschlagzünder oder Stellschlüssel für Zeitzünder), 2 bis 3 Kanoniere zum Heranschleppen der Munition (je Granate knapp 50 kg), die in der Protze mitgeführt wurde.
Die Bedienungsmannschaft: 1 Geschützführer; 1 Richtkanonier für Höhe und Seite, 1 Konanier für die Rohrhöhenverstellung, die der Richtkanonier vorgab. 1 Ladekanonier (zuständig für das Laden der Granate und der Kartusche und das Schließen des Rohrverschlusses; er zog auch nach dem Schießbefehl die Abzugsleine und öffnete den Verschluss wieder), 1 Kanonier für die Granateneinstellung (Aufschlagzünder oder Stellschlüssel für Zeitzünder), 1 Kanonier für das Laden der Treibladung und 2 bis 3 Kanoniere zum Heranschleppen der Munition (je Granate über 40 kg), die in der Protze mitgeführt wurde.


Es gab auch panzerbrechende Munition mit Zündungsverzug nach dem Aufschlag mittels einer Stahlkugel, die nach dem Aufschlag ein etwas zu enges Bleirohr durchlaufen musste und am vorderen Ende auf das Zündmittel traf.


Das Feuerkommando: Es bestand aus 7 Teilen:
Das Feuerkommando: Es bestand aus 7 Teilen:
1) Wer schießt? (z. B. "ganze Batterie" oder "Zwotes allein").
: 1) Wer schießt? (z. B. "ganze Batterie" oder "Zwotes allein").
2) Wie viele Schüsse (z. B. "6 Mal Dauerfeuer" oder "1 Schuss").
: 2) Wie viele Schüsse (z. B. "6 Mal Dauerfeuer" oder "1 Schuss").
3) Höhe (Angabe in Anzahl Strichen - Neugrad - einer Libelle, deren Waagerechte als 300 Strich definiert war, um negative Werte zu vermeiden).
: 3) Höhe (Angabe in Anzahl Strichen - Neugrad - einer Libelle, deren Waagerechte als 300 Strich definiert war, um negative Werte zu vermeiden).
4) Seite (Angabe in Neugrad Abweichung vom Nullpunkt; dafür wurde vor Beginn des Schießens ein markanter Punkt im Gelände festgelegt.
: 4) Seite (Angabe in Neugrad Abweichung vom Nullpunkt; dafür wurde vor Beginn des Schießens ein markanter Punkt im Gelände festgelegt.
5) "X.te Ladung": X war eine der Ziffern von 1 bis 7 für die Anzahl Pulversäckchen, die in die Kartusche kamen.
: 5) "X.te Ladung": X war eine der Ziffern von 1 bis 7 für die Anzahl Pulversäckchen, die in die Kartusche kamen.
6) Zünderanweisung, z. B. "Aufschlagzünder".
: 6) Zünderanweisung, z. B. "Aufschlagzünder".
7) "Feuerbereitschaft melden" (Granate und Kartusche im Rohr; Verschluss zu, Höhe und Seite eingerichtet).
: 7) "Feuerbereitschaft melden" (Granate und Kartusche im Rohr; Verschluss zu, Höhe und Seite eingerichtet).


Der Abschussbefehl kam gesondert: ("Feuer").
Der Abschussbefehl kam gesondert: ("Feuer").

Version vom 8. März 2017, 15:55 Uhr

15-cm-schwere Feldhaubitze 18


Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung15-cm Schwere Feldhaubitze 18
Entwickler/HerstellerKrupp, Rheinmetall
Entwicklungsjahr1926 bis 1933
Produktionszeit1933 bis 1945
Technische Daten
Gesamtlänge4,44 m
Rohrlänge3,98 m
Kaliber149 mm
KaliberlängeL/29,5
Kadenz4 Schuss/min
Höhenrichtbereich–3° bis +45 Winkelgrad
Seitenrichtbereich60°

Die 15-cm-schwere Feldhaubitze 18 (kurz sFH 18) war ein Standardgeschütz der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Entwicklung und Produktion

Die sFH 18 wurde von den Unternehmen Rheinmetall in Düsseldorf und Krupp in Essen zwischen 1926 und 1930 getrennt voneinander entwickelt; die besten Eigenschaften beider Konstruktionen wurden bis 1933 in einem Geschütz vereint. Produziert wurde die Feldhaubitze ab Ende 1933 im Rheinmetallwerk Düsseldorf, außerdem von den Nachbaufirmen Spreewerk in Berlin, MAN in Augsburg, Dörries-Füllner in Bad Warmbrunn und Škoda in Dubnica/Slowakei. Sie wurde bis zum Ende des Krieges produziert, wobei insgesamt 7400 Exemplare an die Truppe ausgeliefert wurden. Der Herstellungspreis des Geschützes im Jahre 1938 betrug 44.000 RM.[1] Die sFH 18 besaß eine ähnliche Konstruktion wie die leichte Feldhaubitze 18 mit vollgummibereiften Leichtmetallscheibenrädern und Stahlfelgen. Es gab sie auch mit einem 10,5 cm Langrohr zum Erreichen von Zielen bis 19 km Entfernung.

Munition

Die Splitterwirkung der Sprenggranate betrug 15 Meter nach vorn, 40 bis 50 Meter nach den Seiten und 3 Meter nach hinten. Bei direkten Treffern mit Zeitzünder konnten bis zu drei Meter Erddeckung durchschlagen werden.

Es gab auch panzerbrechende Munition mit Zündungsverzug nach dem Aufschlag mittels einer Stahlkugel, die nach dem Aufschlag ein etwas zu enges Bleirohr durchlaufen musste und am vorderen Ende auf das Zündmittel traf.

Alle Granaten hatten hinten Ringe aus Kupfer, in die sich beim Schuss die Rohrzüge einkerbten, um die Granate im Flug zum Drehen zu zwingen; sie erreichten damit ewta 3000 Umdrehungen pro Minute.

Einsatz

Die sFH 18 fand in den schweren Abteilungen der Artillerieregimenter Verwendung und wurde dort zu je vier (später sechs) Geschützen je Batterie eingesetzt. Das Geschütz konnte im Pferdezug oder im motorisierten Zug bewegt werden.

Im Pferdezug wurde das Geschütz mit je sechs Pferden bespannt in zwei Lasten mit Lafetten- und Rohrwagen hinter je einer Protze gefahren. Vor dem Marsch wurde das Rohr vollständig aus der Wiege heraus und auf einen zweirädrigen Transportwagen gezogen. Die Lafette wurde mit den zusammengeklappten Holmen ebenfalls auf einen Transportwagen gehoben. Trotz dieser zwei Zuglasten war das Geschütz im späteren Verlauf des Ostfeldzuges bei den schlechten Wetter- und Wegeverhältnissen viel zu schwer, und es wurden oft Gespanne von bis zu zehn Pferden für ein Vorwärtskommen benötigt. Beim Instellunggehen musste der Rohrwagen vor die abgeprotzte Lafette gezogen und nach dem Abprotzen des Rohrwagens das Geschützrohr herübergezogen werden.

Im motorisierten Zug wurde die Feldhaubitze hinter einen mittleren Zugkraftwagen 8 t (Sd.Kfz. 7) oder einen schweren Zugkraftwagen 12 t (Sd.Kfz. 8) in einer Last gefahren. Während des Transportes wurde das Rohr nach hinten geschoben (auf der Laufbahn für den Rückstoß), um die Last auch auf die Protze zu leiten. Zur Feuererstellung musste die Lafette gespreizt und das Rohr wieder (von allen 7 bis 8 Bedienungssoldaten zusammen) nach vorn geholt werden (Unterarme und Hände über Kopf um das Rohr geschlungen und rückwärts gegangen).

Ab 1943 wurde das Geschütz auch als Panzerhaubitze Hummel eingesetzt.

Bei Kriegsbeginn 1939 befanden sich in den Infanterie-Divisionen in der IV. schweren Abteilung eines Artillerie-Regiments zwölf schwere Feldhaubitzen 18.

In den Panzerdivisionen befanden sich acht schwere Feldhaubitzen 18 zusammen mit vier 10-cm-Kanonen in der III. schweren Abteilung eines Panzerartillerieregiments.

Der Bestand in der Wehrmacht erhöhte sich kontinuierlich von 2049 Haubitzen (1. September 1939) über 2867 (1. Juni 1941) auf bis zu 3000 Haubitzen (1. Januar 1945).

Ein modifiziertes Verschlussteil der sFH 18 fand auch Verwendung als Bodenstück der Kanone V3.

Die Bedienungsmannschaft: 1 Geschützführer; 1 Richtkanonier für Höhe und Seite, 1 Konanier für die Rohrhöhenverstellung, die der Richtkanonier vorgab. 1 Ladekanonier (zuständig für das Laden der Granate und der Kartusche und das Schließen des Rohrverschlusses; er zog auch nach dem Schießbefehl die Abzugsleine und öffnete den Verschluss wieder), 1 Kanonier für die Granateneinstellung (Aufschlagzünder oder Stellschlüssel für Zeitzünder), 1 Kanonier für das Laden der Treibladung und 2 bis 3 Kanoniere zum Heranschleppen der Munition (je Granate über 40 kg), die in der Protze mitgeführt wurde.


Das Feuerkommando: Es bestand aus 7 Teilen:

1) Wer schießt? (z. B. "ganze Batterie" oder "Zwotes allein").
2) Wie viele Schüsse (z. B. "6 Mal Dauerfeuer" oder "1 Schuss").
3) Höhe (Angabe in Anzahl Strichen - Neugrad - einer Libelle, deren Waagerechte als 300 Strich definiert war, um negative Werte zu vermeiden).
4) Seite (Angabe in Neugrad Abweichung vom Nullpunkt; dafür wurde vor Beginn des Schießens ein markanter Punkt im Gelände festgelegt.
5) "X.te Ladung": X war eine der Ziffern von 1 bis 7 für die Anzahl Pulversäckchen, die in die Kartusche kamen.
6) Zünderanweisung, z. B. "Aufschlagzünder".
7) "Feuerbereitschaft melden" (Granate und Kartusche im Rohr; Verschluss zu, Höhe und Seite eingerichtet).

Der Abschussbefehl kam gesondert: ("Feuer").

Weiterentwicklungen

  • 15 cm sFH 18M - 15 cm sFH 18 mit Mündungsbremse, 1942 eingeführt.
  • 15 cm sFH 36 - Gemeinsame Entwicklung von Krupp und Rheinmetall. Sollte leichter per Pferdezug zu transportieren sein. Begrenzte Fertigung ab 1939 bis 1941.
  • 15 cm sFH 40 - Versuch, die Reichweite der 15 cm sFH 18 zu steigern. Keine Produktion.
  • 15 cm sFH 18/40 - Auch als 15 cm sFH 42 bezeichnet. Das Rohr der sFH 40 wurde in die Lafette der sFH 18 eingesetzt. Nur 46 Stück gebaut.
  • 15 cm sFH 18/43 - Versuch eine sFH 18 auf hülsenlose Munition umzubauen um Rohstoffe einzusparen. Bei Kriegsende noch in der Entwicklung.
  • 15 cm sFH 43 - Projekte von Skoda und Krupp für eine leistungsgesteigerte 15 cm sFH. Bei Kriegsende beide noch in der Entwicklung.

Siehe auch

Commons: 15-cm-Schwere Feldhaubitze 18 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Joachim Engelmann: Das Buch der Artillerie 1939–1945, Dörfler Zeitgeschichte Verlag, ISBN 3-89555-179-1
  • Wolfgang Fleischer/Richard Eiermann: Die motorisierte Artillerie und Panzerartillerie des deutschen Heeres 1935–1945, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-7909-0721-9
  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen 1939–1945, Motorbuchverlag, ISBN 3-613-02481-0
  • Chris Bishop, The Encyclopedia of Weapons of World War II, 2002, Sterling Publishing Company, ISBN 978-1-58663-762-0

Quellen

  1. Wolfgang Fleischer/Richard Eiermann: Die motorisierte Artillerie und Panzerartillerie des deutschen Heeres 1935–1945, Podzun-Pallas Verlag 2000, ISBN 3-7909-0721-9 S. 26